Regionalbischof Brandy: Kirchen weit für Flüchtlinge öffnen
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Stade (epd). Der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy hat die Kirchengemeinden aufgerufen, sich Migranten und Flüchtlingen weiter zu öffnen. "Christinnen und Christen in Niedersachsen sind längst nicht mehr nur 'Eingeborene'. Wir haben die weltweite Ökumene längst vor Ort", sagte er am Montagabend in Stade bei einem Vortrag zur Wanderausstellung "Gesichter des Christentums".
In der evangelischen Wilhadikirche betonte er, christliche Migranten sollten in den Kirchengemeinden ein neues Zuhause finden. "Ich bin sicher, wo das geschieht, ist es eine große Bereicherung." Die Ausstellung ist noch bis zum Mittwoch in Stade zu sehen.
Die vielen Flüchtlinge rührten an das kollektive Gedächtnis der Jahre 1989 und 1945, sagte Brandy. "Unser Land hat intensive und gute Erfahrungen mit Migration und Flucht, und es ist wichtig, dass wir sie erinnern." Der gegenwärtige Strom von Flüchtlingen sei historisch einzigartig. "Was wir erleben, sind Vorgänge von geschichtlicher Dimension, die uns verändern werden."
Globalisierung präge längst den Alltag in Deutschland. "Jede Kleinstadt ist heute eine Weltstadt. Und jede Kita ist ein kleines Welt-Kinder-Dorf." Es sei wichtig, die Augen zu öffnen für Christen aus anderen Ländern.
Christen werden Brandy zufolge in vielen Teilen der Welt verfolgt. Unter den Flüchtlingen seien viele Christen mit schlimmen Erfahrungen. In Somalia oder Nigeria seien Massenermordungen an der Tagesordnung. Im Irak seien seit 2003 seien mehr als eine Million Christen vertrieben oder getötet worden, auch in Syrien würden Christen systematisch verfolgt. "Es ist derzeit dringlich, dafür öffentlich und laut einzutreten, den bedrängten Christen in aller Welt solidarisch beizustehen und für sie zu beten."
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