Osnabrücker rufen zu Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit auf
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Osnabrück (epd). Ein Bündnis aus Kirchen, Gewerkschaften und Verbänden hat angesichts der Flüchtlingskrise die Bürger in Osnabrück zu einer Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit am 24. September aufgerufen. Sie wollten damit an die Anti-Pegida-Demonstrationen vom vergangenen Januar anknüpfen, als sich 4.500 Menschen auf dem Marktplatz versammelt hatten, sagte der evangelische Theologe Reinhold Mokrosch am Donnerstag dem epd. Er hat den Aufruf gemeinsam mit dem Gewerkschafter Harald Klausing gestartet.
Osnabrück müsse seinem Auftrag als Friedensstadt gerecht werden und über die Grenzen der Stadt hinaus deutlich machen, dass Verfolgte in Deutschland Asyl genießen, betonte der emeritierte Theologieprofessor: "Wie wir uns den Flüchtlingen gegenüber verhalten, so verhalten wir uns gegenüber der Demokratie." Die Bürger stünden dafür ein, dass Einheimische und Flüchtlinge in gleicher Würde und geborgen miteinander leben könnten.
"Osnabrück ist eine Stadt des Friedens, der Toleranz und der Gewährung von Zuflucht. Hass, Ausgrenzung und Verblendung dürfen bei uns keine Chance erhalten", heißt es in dem Aufruf. Eine solche Demonstration sei umso wichtiger, weil die Europäische Union derzeit auf ganzer Linie versage und dem an sie verliehenen Friedensnobelpreis Hohn rede, sagte Mokrosch.
Der Theologe ist auch Vorsitzender des runden Tisches der Religionen in Osnabrück, in dem unter anderem Muslime, Juden, Christen und Bahai vertreten sind. In dieser Eigenschaft lädt Mokrosch Flüchtlinge dazu ein, die Angebote der Religionsgemeinschaften in der Stadt wahrzunehmen: Religion und Glaube sei für viele Migranten ein Identitätsanker und eine Brücke in die Heimat. Am 17. September wollen Vertreter der Religionen im Osnabrücker Rathaus Flüchtlingen ihre Angebote vorstellen.
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