"Bündnis gegen Rechts" bekundet Solidarität mit Flüchtlingen in Friedland
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Friedland/Kr. Göttingen (epd). Unter dem Motto "Ihr seid willkommen - kein Platz für Nazis in Friedland" haben sich am Sonnabend bis zu 140 Menschen in Friedland versammelt, um ihre Solidarität mit den dort untergebrachten Asylsuchenden zu bekunden. Zuvor hatte der Landkreis am Freitag eine Demonstration des rechtsextremen "Arminius-Bunds" in der Landesaufnahmeeinrichtung verboten. Der Landkreis sah die öffentliche Sicherheit aufgrund der außergewöhnlichen Situation in der Erstaufnahme für Flüchtlinge gefährdet.
Die Solidaritätsaktion für Flüchtlinge wurde vom "Göttinger Bündnis gegen Rechts" veranstaltet, das sich eigenen Angaben zufolge aus Vertretern von Gewerkschaften, Politik, Kirchen und Vereinen zusammensetzt. Sprecher Meinhart Ramaswamy sagte dem Evangelischen Pressedienst, es habe während der halbtägigen Veranstaltung auch zahlreiche Kontakte zu den Flüchtlingen gegeben. "Wir sind in kleinen Gruppe in das Lager gegangen und haben mit ihnen Gespräche geführt. Wir sind erschüttert über die schlimmen Erfahrungen, die die Menschen in ihren Heimatländern und auf der Flucht machen mussten." Mit der Kundgebung und kleinen Redebeiträgen hätten die Göttinger den Flüchtlingen signalisieren wollen, dass sie willkommen seien.
In dem eigentlich für 700 Menschen angelegten Lager bei Göttingen sind derzeit rund 3.000 Asylsuchende unter teils schwierigen Bedingungen untergebracht. Am Freitag hatten rund 50 Flüchtlinge aus Syrien in der Landesaufnahmebehörde mit einer spontanen, friedlichen Versammlung für ein schnelleres Asylverfahren und eine Verbesserung der Unterbringung demonstriert.
Der nach dem Cherusker-Fürsten und Römer-Bezwinger Arminius genannte Bund orientiert sich unter anderem an Begriffen wie "Volkstum" und "Volksgesundheit" und setzt sich für Deutsche in Osteuropa ein. Abtreibung wird im Parteiprogramm als "Mord" bezeichnet, gleichgeschlechtliche Ehen werden abgelehnt. Ein Grundrecht auf Asyl lehnt der Arminius-Bund ebenfalls ab.
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