Startseite Archiv Nachricht vom 09. September 2015

Ausstellung „Horizonte. Bilderwelten von Hermann Buß“

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öso. Emden. „Die Bilder von Hermann Buß geben uns die Möglichkeit, über unseren Glauben und unser Leben nachzudenken. Damit sind sie ideal für die Kooperation zwischen Kunst und Kirche. Martin Luther, der Reformator unserer Kirche, habe Bilder als Hilfe für den Glauben verstanden“, betont Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr und weist auf die Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, den 13. September 2015, um 17 Uhr in der Kulturkirche Martin-Luther Emden hin. „Es ist etwas Besonderes, eine Kunstausstellung mit einem Gottesdienst zu beginnen“, so Klahr. Die Eröffnung wird dann um 18:30 Uhr im Ostfriesischen Landesmuseum Emden mit einem Empfang fortgesetzt. Der Regionalbischof predigt zum Thema „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst? (Psalm 8) Lebenswelt und Arbeitswelt als Gegenstand der Kunst.“ Musikalisch begleitet den Gottesdienst Landeskirchenmusikdirektor Winfried Dahlke an der Orgel.

Im Rahmen der Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 hat das Ostfriesische Landesmuseum Emden in Kooperation mit dem Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems und der Kulturkirche Martin-Luther Emden die Ausstellung „Horizonte. Bilderwelten von Hermann Buß“ aus Anlass des EKD-Themenjahres 2015 „Reformation – Bild und Bibel“ und im Rahmen der Titelverleihung an die Stadt Emden als „Reformationsstadt Europas“ organisiert. Die umfangreiche Ausstellung von 86 Bildern, mit vielen Leihgaben aus Privatbesitz, bietet erstmals einen repräsentativen Überblick über das Schaffen von Hermann Buß, der nach mehr als 30 Jahren in der Westermarsch bei Norden seit 2013 in Leer lebt. Vor allem Bilder zur Containerschifffahrt, zum Küstenschutz und dem Wattenmeer werden gezeigt.

Ein breiter Spielraum zur Interpretation zeichne gute Kunst aus. Künstler, die dies schaffen, seien von dauerhafter Bedeutung, sagt die Kuratorin der Ausstellung und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ostfriesischen Landesmuseum, Dr. Annette Kanzenbach. Kanzenbach wies darauf hin, dass Hermann Buß seit 1990 durch die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers mehrere Aufträge für Altarbilder erhalten habe, wie es unter anderem für die Inselkirche auf Langeoog, die Kirche in Ardorf und die Johanneskapelle im Koster Loccum geschehen sei. Sie spiegeln vor allem das Suchen und Fragen der Menschen in unserer Welt wider.
Buß habe ein Grundthema, indem er zum Nachdenken darüber anrege, was im Leben wichtig sei, so Kanzenbach. „Seine Bilder üben eine ästhetische Faszination aus und wirken unmittelbar auf den Betrachter. Sie faszinieren dadurch, dass sie in ihrem großen Format sehr detailgenau sind, der Künstler die sichtbare Welt abbildet, aber durch perspektivische Motivverknüpfungen Irritationen hervorruft. Buß zeigt die Welt als Träger für symbolische Inhalte“, stellt die Kuratorin fest.
Der Museumsleiter, Dr. Wolfgang Jahn, freut sich, dass eine solch große Ausstellung auch mit Hilfe der Unterstützung durch die Stadt Emden möglich wurde. Seit 2014 führe Emden als erste Stadt den Titel „Reformationsstadt Europas“ und unterstütze mit Sondermitteln Projekte, die an die Anfänge der Reformation und die Aktualität ihrer Inhalte erinnern.
Jahn erinnerte daran, dass die Kooperation mit der lutherischen Kirche sich schon seit sieben Jahren in der Gestaltung der Passionsandachten im Landesmuseum bewährt habe. Die Kooperation passe in das Konzept des Landesmuseums, Multiplikator zu sein in die Stadt und in das Land hinein.

Pastor Christoph Jebens wies darauf hin, dass die Martin-Luther-Kirche nun seit 2013 vier Jahre lang als eine der vier Kulturkirchen in der Landeskirche mit 50.000,- Euro jährlich durch die Landeskirche Hannovers und die Hanns-Lilje-Stiftung gefördert werde.

Hermann Buß zeigte sich bewegt und dankbar, als das letzte der 35 Bilder in der Kulturkirche aufgehängt wurde: „Emden ist ein besonders wichtiger Ort für mich. Vom Emder Hafen aus bin ich als Kind schon mit meinem Vater auf See gefahren. Ich bin in die maritime Welt hineingeboren. In den vergangenen Jahren habe ich einen Schwerpunkt gelegt auf einzelne arbeitende Menschen im Küstenschutz und der Containerschifffahrt, Auf meinen Fahrten auf den großen Frachtschiffen habe ich gespürt, wie tief ich dieser Welt verbunden bin. Dort erlebe ich ein intensives Daseinsgefühl. Mir sind die sogenannten kleinen Leute wichtig, die keiner wahrnimmt, wie ihr harter und entbehrungsreicher Beruf zugleich auch faszinierend sein kann.“

„Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband im Deutschen Kunstverlag München/Berlin mit 123 Abbildungen und zehn Beiträgen von Personen, die sich intensiv mit den Werken von Hermann Buß befasst haben“, stellte Dr. Annette Kanzenbach das 19, 90,- Euro teure Buch mit seinen 152 Seiten vor, das sie gemeinsam mit Dr. Detlef Klahr herausgegeben hat.

Das Begleitprogramm mit Gottesdienst, Lesung, Vorträgen, Musik, Theater und Podiumsgespräch legt einen Schwerpunkt auf die neueren Bilder zum Thema „Seefahrt heute“. Das Programm ist im Internet zu finden unter www.sprengel-ostfriesland-ems.de.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung im Ostfriesischen Landesmuseum Emden, Brückstr. 1, sind dienstags bis sonntags und feiertags von 10:00 bis 18:00 Uhr und in der Kulturkirche Martin-Luther Emden, Bollwerkstr. 9, dienstags bis freitags 15:00 bis 17:00 Uhr, samstags 11:00 bis 13:00 Uhr und sonntags von 12:00 bis 13 Uhr.
Gruppen können sich im Landesmuseum zu Führungen anmelden.