Mariensee beherbergt erstes europäisches "Kloster auf Zeit"
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Hannover (epd). Zu einem europäischen "Kloster auf Zeit" treffen sich von diesem Sonnabend an 40 Frauen aus 16 Ländern. Die Teilnehmerinnen im Alter von 23 bis 73 Jahren wollen bis zum 21. August eine Auszeit vom Alltag nehmen. Eine Initiative junger Frauen hat dazu in das evangelische Kloster Mariensee bei Hannover eingeladen, wie die Klosterkammer Hannover mitteilte. Das Ökumenische Forum Christlicher Frauen in Europa wolle mit dem "Pop Up Monastery" Frauen aller Generationen und Religionen zusammenbringen.
Auf dem Programm stünden unter anderem Stille und Gebet, Pilgern, Stickerei, Malerei und klösterliche Kräuterkunde. Gemeinsames Singen und Diskussionen sind ebenso vorgesehen. Über das Pilotprojekt solle bis November auch ein Dokumentarfilm entstehen. Die Teilnehmerinnen kommen den Angaben zufolge unter anderem aus Deutschland, der Schweiz, Polen, Schottland, Griechenland, Serbien und der Ukraine. Sie gehören verschiedenen Kirchen wie der katholischen Kirche, der armenisch-apostolischen Kirche oder der orthodoxen Kirche an.
Der Name "Pop Up Monastery" lehnt sich den Initiatorinnen zufolge an die entsprechenden Bezeichnungen wie "Pop Up Store" oder "Pop Up Gallery" an. Sie bezeichnen Läden oder Galerien, die nur für eine kurze Zeit bestehen. Das Kloster Mariensee, in dem die Initiative zu Gast ist, wurde allerdings schon 1207 von Zisterzienserinnen als Frauenkloster gegründet. 1543 wurde es evangelisch, doch der Frauenkonvent blieb bis heute bestehen.
Heute leben neun Frauen als geistliche Gemeinschaft im Kloster. Sie laden zum regelmäßigen Abendgebeten ein, bewirtschaften Kräutergärten nach historischen Vorbildern und nehmen Gäste auf. "Wir freuen uns sehr, unser Kloster für Frauen aus ganz Europa öffnen zu können", sagte Äbtissin Bärbel Görcke.
copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-BremenBild: Pop Up Monastery