Startseite Archiv Nachricht vom 26. Juli 2015

Nazis entgegentreten

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Zum 10. Mal rufen Neonazis am 1. August 2015 zum „Trauermarsch“ durch Bad Nenndorf auf und von Anfang an setzt sich die Kleinstadt kreativ zur Wehr. Bad Nenndorf stellt dem alljährlichen revisionistischen Aufmarsch einen fröhlich-bunt geschmückten Ort und lauten Protest sowie vielfältige Widerstandsformen entgegen.

In diesem Jahr kommt zu den verschiedenen Protestaktionen der unfreiwilligste Spendenlauf Deutschlands hinzu. Unter dem Motto „Rechts gegen Rechts“ demonstrieren Neonazis gegen sich selbst.  Für die passende Atmosphäre werden Plakate, Banner und Bodenmarkierungen an der Demonstrationsstrecke angebracht, die die Route durch motivierende Sprüche und typische Wettlaufelemente, wie Start- und Ziel-Linien, optisch in eine sportliche Spendenveranstaltung verwandeln. Sprüche wie „National und freigiebig!“ oder „Endspurt statt Endsieg“ werden die Demonstranten zum Laufen animieren – denn das ist die eigentliche Idee: Für jede Minute unerwünschter Aufenthaltszeit in Bad Nenndorf werden 10 Euro, von Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen aus Bad Nenndorf, für die Entfernung von rechtsextremen Tattoos gespendet. 

Die Neonazis unterstützen bei ihrer Demonstration also unfreiwillig das Projekt ex-it Tattooentfernung der Initiative EXIT-Deutschland. Das Projekt hat das Ziel, Personen, die aus der rechtsextremen Szene ausgestiegen sind, durch die Entfernung ihrer politischen Tätowierungen eine sichtbare Dimension ihres Ausstiegs zu ermöglichen. Hierzu will EXIT ein bundesweites Netzwerk an Tattoo-Studios etablieren, an die die Betroffenen sich vertrauensvoll wenden können.

„Rechts gegen Rechts“ ist eine Initiative des ZDK Gesellschaft Demokratische Kultur gGmbH und wird in Bad Nenndorf umgesetzt von: Bad Nenndorf ist bunt - Bündnis gegen Rechtsextremismus e.V.

Pastor Wilfried Manneke - Netzwerk Südheide
Netzwerk_Südheide

Das Netzwerk Südheide macht sich gegen Neonazis stark.

Ökumenische Gottesdienste im Rahmen der Nazi-Demonstration

  •  09.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst an der Kurmuschel (Esplanade)
  • 10.30 Uhr Demo und Kundgebung am Gedenkstein in der Kurhausstraße