Landesbischof Meister wünscht Muslimen gesegnetes Ramadan-Fest
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Hannover (epd). Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen haben den Muslimen ein gesegnetes Ramadan-Fest gewünscht. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister dankte in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief für die zahlreichen Einladungen an evangelische Christen zum Fastenbrechen: "Wir freuen uns über diese Einladungen und nehmen sie gern an." Meister ist Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.
Der Brief ist gerichtet an Avni Altiner, den Vorsitzenden des Landesverbandes der Muslime in Niedersachsen (Schura), und an Yilmaz Kiliç, den Vorsitzenden des Landesverbandes der Türkisch-Islamischen Union (Ditib). Muslime in Deutschland feiern von diesem Freitag an drei Tage lang das Fest des Fastenbrechens. Es ist der Abschluss des Fastenmonats Ramadan und neben dem Opferfest das höchste islamische Fest. In Deutschland leben einer Studie des Bundesinnenministeriums zufolge mehr als vier Millionen Muslime.
Meister erinnerte unter anderem an die multireligiösen Feiern im Januar und Februar in der hannoverschen Marktkirche anlässlich der islamfeindlichen Pegida-Demonstrationen. An den Feiern hätten viele Christen, Muslime und Anhänger anderer Religionsgemeinschaften teilgenommen. "Das sind starke Rituale, die Christen und Muslimen und der deutschen Gesellschaft insgesamt sehr guttun", betonte der Bischof.
Der Anlass zu den multireligiösen Feiern sei leider sehr unschön gewesen, schrieb Meister weiter. Die Demonstrationen der „Pegida“ wiesen in die falsche Richtung. "Uns alle belasten die unsagbare Gewalt und die Propaganda des „Islamischen Staats“ und anderer radikaler Gruppen, die auch in Niedersachsen dazu führen, dass Jugendliche in den Dschihad nach Syrien und in den Irak ziehen. Eine klare Haltung gegenüber diesem Terror bleibt die Aufgabe aller demokratischen Gesellschaften. Umso wichtiger sind unsere gemeinsamen Anstrengungen hier in Niedersachsen. Lassen Sie uns unser Gespräch und die Zusammenarbeit weiter stärken."
Der christlich-muslimische Dialog sei inzwischen auch in der hannoverschen Landeskirche ein besonderer Schwerpunkt, schrieb Meister. Es bleibe eine wichtige Aufgaben für Vertreter beider Religionen, "dass wir gemeinsam eintreten für das kooperative Modell zwischen Staat und Religionsgemeinschaften". Darin verpflichte sich der Staat zur Neutralität und ermögliche es den Religionen gleichzeitig, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen/Pressestelle der Landeskirche