„So viel wie möglich aufräumen!“
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Hildesheim. Einen weiten Blick in die Zukunft wirft der evangelische Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt. Bei der Sommersitzung des Kirchenkreistags im Hildesheimer Kirchenamt wurde zum ersten Mal die Finanzplanung für die Zeit bis 2022 vorgestellt – „ein kleiner Meilenstein in unserer Legislaturperiode“, so Dr. Marc Mateika vom Finanz- und Planungsausschuss. Aber auch die gegenwärtige Kassenlage war Thema: Im Nachtragshaushalt beschlossen die Delegierten eine Erhöhung des Haushaltsvolumens um 771.000 Euro auf insgesamt 22,2 Millionen Euro.
Ausgaben im Bereich der evangelischen Kindertagesstätten in Höhe von fast 670.000 Euro, die Einstellung einer musikalischen Fachkraft für die Kitas, Zuschüsse zum Hildesheimer Stadtjubiläum und zum Projekt „Tonkirche“ bei Radio Tonkuhle gehören zu den Posten, die im ursprünglichen Haushalt noch nicht enthalten waren. Doch Carsten Schmidt vom Kirchenamt konnte sogleich beruhigen: Alle Änderungen seien durch erhöhte Fördermittel, Zuschüsse und andere Einnahmen gedeckt – der Haushalt bleibt ausgeglichen.
Dafür, dass dies auch in Zukunft so bleibt, soll die Finanzplanung bis 2022 sorgen. In diesem Zeitraum werden die jährlichen Mittel, die die Landeskirche an den Kirchenkreis überweist, zwar peu à peu um 250.000 Euro sinken. Da die derzeit gute Konjunktur und entsprechende Steuereinnahmen jedoch mehr Spielraum geben, will der Kirchenkreis sich die Gelder so einteilen, dass die einzelnen Gemeinden bis 2022 jährlich ein Prozent mehr für ihre Arbeit bekommen. Dieser Posten würde somit von insgesamt 1,74 auf 1,83 Millionen Euro anwachsen.
Planungssicherheit geben die stabilen Personalkosten. Die 25 PastorInnen- und sechs DiakonInnen-Stellen werden zwar jetzt durch höhere Gehälter teurer; sie werden jedoch auf längere Sicht auf diesem Niveau eingefroren. Rund 5,7 Millionen Euro sind mittelfristig als jährliche Personalkosten veranschlagt. Die Delegierten gaben dem Entwurf der Finanzplanung zunächst grünes Licht. Bis zur endgültigen Verabschiedung wird es aber noch einige Monate dauern – vorher sollen die Gemeinden die Gelegenheit bekommen, sich das Zahlenwerk in Ruhe anzuschauen und Änderungen einzubringen.
Die gesamte Buchführung soll in Zukunft auf das System der so genannten Doppik umgestellt werden, „eine kaufmännische Buchführung für den öffentlichen Bereich“, so Kirchenamtsleiter Jens Stöber. Der Nachbar-Kirchenkreis Hildesheimer Land habe als Pilotprojekt der Landeskirche ja schon 2009 mit der Umstellung der Buchungsverfahren begonnen, berichtete Stöber, „mit einigen Fährnissen, das muss man schon sagen.“ In einem anderthalb-jährigen Prozess mit Infoveranstaltungen und Workshops für die Zuständigen in den Gemeinden soll der Wechsel in Hildesheim-Sarstedt nun mit möglichst wenige Reibungen verlaufen.
Die Frage, was sich mit der Doppik gegenüber der bisherigen Kameralistik ändere, beantwortete Stöber knapp: „Es ist all in one.“ Das neue System erlaube jederzeit einen Überblick über sämtliche Ein- und Ausnahmen. Fortschreibungen von Haushaltsposten ins nächste Jahr würden dann allerdings nicht mehr möglich sein. Am 1.1.2017 soll die Doppik starten, bis dahin riet Stöber den Gemeinden: „So viel wie möglich aufräumen!“
Dies ist bei der Bugenhagen-Hochschule bereits geschehen, ausgelöst durch das Ausscheiden ihrer beiden wichtigsten Köpfe. Der langjährige Vorsitzende Jürgen Oesterley hat sein Amt niedergelegt, die Geschäftsführerin Ulrike Banafsche ist in den Ruhestand getreten. Superintendent Helmut Aßmann und die Kirchenkreistags-Vorsitzende Maria-Christine Schäffer dankten ihr für 16 Jahre im Dienst der (nach der Bahnhofsmission) zweitältesten Einrichtung des Kirchenkreises.
Die Arbeit der Bugenhagen-Hochschule werde nun unter dem Dach der Evangelischen Familienbildungsstätte fortgesetzt, kündigte Dr. Karin Köhler an. Damit gehe auch eine inhaltliche Neuaufstellung einher, neue ReferentInnen und KooperationspartnerInnen würden gesucht. Aber, so Karin Köhler: „Für Sie als Gemeinden ändert sich eigentlich nur die Telefonnummer.“
Kultur und Kommunikation / HildesheimBild:
Ulrike Banafsche (links), die Geschäftsführerin der Bugenhagen-Hochschule, wurde in den Ruhestand verabschiedet. Superintendent Helmut Aßmann und die Kirchenkreistags-Vorsitzende Maria-Christine Schäffer dankten ihr für 16 Jahre im Dienst der zweitältesten Einrichtung des Kirchenkreises. Bild: Neite