Forscher prüfen bessere Nutzung der Wasservorräte am Jordan
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Göttingen (epd). Wissenschaftler aus mehreren Ländern untersuchen, wie die knappen Wasservorräte im unteren Jordantal besser genutzt und verteilt werden können. Für die Schlussphase eines entsprechenden Forschungsprojektes habe die Bundesregierung jetzt 4,5 Millionen Euro bewilligt, teilte die Universität Göttingen am Freitag mit. Geologen der Hochschule koordinieren das auf drei Jahre angelegte Vorhaben.
Der 250 Kilometer lange Jordan ist der Grenzfluss zwischen Israel und Jordanien. Er durchfließt durch den See Genezareth, fließt dann über lange Strecken entlang der palästinensischen Autonomiegebiete und mündet schließlich ins Tote Meer. Der Fluss ist die wichtigste Süßwasserquelle der Anrainer. Durch die ständige Wasserentnahme ist der Unterlauf zum Rinnsaal verkommen.
Mithilfe von Messungen untersucht das Forscherteam unter anderem die natürlichen Einflüsse auf die Wasservorräte zum Beispiel durch langanhaltende Dürreperioden und starke Niederschläge. Die Ergebnisse dienten als Grundlage für eine effizientere Nutzung, sagte der Göttinger Hydrogeologe Martin Sauter. So soll etwa geklärt werden, ob das Wasser unterirdisch gespeichert und auf diese Weise besser an den schwankenden Bedarf angepasst werden kann.
Mit Blick auf die Verunreinigung durch Abwässer wollen die Wissenschaftler Vorschläge zur Abhilfe erarbeiten. "Wir testen Frühwarnsysteme für Grundwasserquellen und deren Verschmutzungsempfindlichkeit und erstellen wissenschaftliche Grundlagen für einen effektiven Grundwasserschutz", sagte Sauter. Um den Schadstoffeintrag zu reduzieren, hatte sich das Projekt bereits in den vergangenen Jahren dafür eingesetzt, großräumig dezentrale Kläranlagen zu bauen.
Touristen fotografieren einander am 28.3.2011 an der Taufstelle Jesu in Qasr El-Yehud am Jordan, nahe der Stadt Jericho in den Palästinensischen Autonomiegebieten in Israel. Bild: epd-bild/Debbie Hill