Evangelische Friedensarbeit erinnert an hingerichteten Kriegsdienstverweigerer Stöhr
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Bremen/Bonn (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat an den Kriegsdienstverweigerer Hermann Stöhr erinnert, der während der NS-Zeit hingerichtet wurde. Stöhr sei der einzige bekannte evangelische Christ, der als Kriegsdienstverweigerer vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt wurde, wie der Friedensbeauftragte des Rates der EKD, der Bremer Theologe Renke Brahms, und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden am Freitag in Bonn mitteilten. Stöhr sei vor 75 Jahren, am 21. Juni 1940, hingerichtet worden, weil er aus Gewissensgründen den Wehrdienst abgelehnt habe.
"Hermann Stöhr ist als Christ nur seinem Gewissen gefolgt. Er hat sein Nein zum Dienst in Hitlers Wehrmacht mutig und konsequent zum Ausdruck gebracht und dafür mit dem Leben bezahlt", Betonte der EKD?Friedensbeauftragte Brahms. Mit seinem christlichen Glaubenszeugnis und seinem unerschütterlichen Eintreten für Frieden und Verständigung zwischen den Völkern gehöre Stöhr zu den Menschen, die nicht in Vergessenheit geraten dürften.
Der 1898 geborene Stöhr hatte sich nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg in der ökumenischen Bewegung und im Versöhnungsbund engagiert. Bereits früh nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten klagte er die Verfolgung von Juden an und forderte seine Kirche auf, sich für die Menschen in den Konzentrationslagern einzusetzen.
Als er zur Kriegsmarine einberufen wurde, lehnte er dies im März 1939 ab. Weil er weiteren Einberufungsbefehlen nicht nachkam, wurde er verhaftet und wegen Fahnenflucht zu Gefängnis verurteilt. Aufgrund einer Eidesverweigerung verurteilte ihn das Reichskriegsgericht 1940 zum Tode. Das Urteil wurde im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee vollstreckt. Das Landgericht Berlin hob das Urteil 1997 auf, in Berlin wurde ein Platz nach Stöhr benannt.
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