EKD-Ratsvorsitzender zur Öko-Enzyklika: Ein Text zum richtigen Zeitpunkt
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Hannover. Große Zustimmung zu den Kernaussagen der neuen Umwelt-Enzyklika „Laudato Si´“, zu diesem Fazit kommt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Heinrich Bedford-Strohm: „Dieser Text aus Rom kommt zum richtigen Zeitpunkt. 2015 ist mit den wegweisenden internationalen Konferenzen für die Zukunft der Menschheit auf unserem Planeten ein außerordentlich wichtiges Jahr.“
Kirchen hätten von ihrem Auftrag her die Verpflichtung, sich in diesem aktuellen Prozess politischer Willensbildung einzubringen. Bedford-Strohm weiter: „Christliche Kirchen weltweit eint der Kampf gegen die Zerstörung der Natur, die wir als Schöpfung Gottes sehen, die uns anvertraut ist, dass wir sie bebauen und bewahren. Jenseits der unterschiedlichen theologischen Traditionen verbindet uns die gemeinsame Leidenschaft für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und für eine gerechte Ordnung der weltweiten Wirtschaftsbeziehungen“, so der Ratsvorsitzende. Laudato Si` dokumentiere aus Perspektive der römisch-katholischen Weltkirche ein weiteres Mal diese ökumenische Leidenschaft. „Dem Text aus Rom wünsche ich von Herzen eine breite internationale Aufmerksamkeit.“
Aus Sicht der EKD sei es unerlässlich, dass die UN-Generalversammlung vom 25. bis 27. September 2015 in New York ambitionierte „nachhaltige Entwicklungsziele“ (Sustainable Development Goals, SDGs) beschließe. Die EKD wird Ende August im Vorfeld der Verhandlungen in New York eine Studie als Impuls für die Debatte über neue Leitbilder für eine zukunftsfähige Entwicklung veröffentlichen. „Deutschland hat hier mit all seinen materiellen Möglichkeiten, mit all seinem innovativen Ingenieurswissen, aber auch mit der hier entwickelten ethisch sensiblen zivilgesellschaftlichen Kultur eine besondere Verantwortung. Wir brauchen ein ökologisches Wirtschaftswunder. Deutschland kann für eine soziale und ökologische Marktwirtschaft Standards und Zeichen setzen und durch eine ökologische Transformation der Wirtschaft zeigen, dass ein gutes Leben möglich ist, ohne die Natur zu zerstören“, so Bedford-Strohm.
Die UN-Klimakonferenz vom 30. November bis 11. Dezember 2015 in Paris muss nach Auffassung der EKD eine drastische Reduktion von CO2-Emissionen und Hilfe für die Ärmsten der Welt bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels verbindlich verabreden. Auf Initiative der 10. Generalversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Busan wird am 13. September ein breites ökumenisches Bündnis aus Landeskirchen, Diözesen, christlichen Entwicklungsdiensten, Missionswerken und (Jugend-)Verbänden einen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit starten. Unter dem Motto „Geht doch!“ wird der Weg Menschen aus ganz Europa zur Klimakonferenz in Paris führen.
Bild: mck/epd-Bild