Tschernobyl-Kinder kommen zum 25. Mal nach Niedersachsen
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Hannover (epd). Mit der Landung des ersten Flugzeuges aus der Tschernobyl-Region in diesem Sommer am Mittwoch in Hannover-Langenhagen feiert die hannoversche Landeskirche ein Jubiläum: Zum 25. Mal kommen in diesem Jahr strahlengeschädigte Kinder nach Niedersachsen, um hier ihre Ferien zu verbringen. Seit 1991 konnten allein durch diese Hilfsaktion mehr als 25.000 Menschen aus dem durch die Tschernobyl-Katastrophe von 1986 besonders betroffenen Gebiet Gomel in Weißrussland zur Erholung nach Norddeutschland kommen, teilte die evangelisch-lutherische Landeskirche mit.
Die 88 Kinder und 14 Mütter mit Kleinkindern reisten per Bus in die gastgebenden Kirchenkreise Grafschaft Diepholz, Hittfeld, Melle und Wolfsburg weiter. Insgesamt werden bis zum 26. August rund 650 weitere weißrussische Gäste erwartet. An der Aktion beteiligen sich 19 der insgesamt 49 Kirchenkreise zwischen Hann. Münden und Cuxhaven.
Inzwischen nähmen schon die Kinder der ersten Tschernobyl-Kinder, die Anfang der 1990er Jahre nach Niedersachsen kamen, an der Ferienaktion teil, sagte ein Sprecher. Manche deutsche Gastfamilie habe seit mehr als 20 Jahren nicht nur den Kontakt zu den Angehörigen ihres weißrussischen Gastkindes gepflegt, sondern auch seine verschiedenen Lebensphasen begleitet und gefördert. So hätten sich vielfältige und enge Beziehungen entwickelt.
Die Menschen in den verstrahlten Gebieten Weißrusslands litten auch heute noch unter den Folgen der Reaktorkatastrophe, hieß es. Vor allem über die Nahrungskette würden immer noch radioaktive Nuklide im Körper aufgenommen. Besonders betroffen seien davon die Kinder.
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