Startseite Archiv Nachricht vom 01. Juni 2015

Seltene Trias von Ton, Wort und Farbe in Lingener Kreuzkirche Oratorium und Bilderzyklus zum Hohenlied Salomos

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Lingen. Im Rahmen der sprengelweiten Ausstellung der 36 Bilder Uwe Appolds aus Flensburg zum Hohenlied Salomos wurde in der Lingener Kreuzkirche das gleichnamige Oratorium von Andreas Schmidt-Adolf (Jg. 1958) aufgeführt. Die Trias von Ton, Wort und Farbe sei sehr selten, sagte der Künstler Uwe Appold (Jg. 1942) in seinem Grußwort. 13 Jahre habe er sich mit dem Bibeltext beschäftigt. „Die Liebe ist das komplexeste und schwierigste Thema, das ich je bearbeitet habe“, sagte Appold. Anstoß für diesen Bilderzyklus aus dem Jahr 2012 sei die Veränderung in der Gesellschaft in den 90er Jahren im Umgang mit dem Thema „Liebe“. Sie liege in einer Freizügigkeit, die Appold nicht gefiel. Dabei ginge die Liebesfähigkeit immer mehr verloren.

Superintendent Dr. Bernd Brauer würdigte, dass die Lingener Kantorei zusätzlich zu ihrem Jahresprogramm dieses Oratorium eingeübt habe. Die Initiative von Kantor Peter Müller und einigen Chormitgliedern habe zu einem gelungenen Programm geführt.

Pastor Dieter Grimmsmann begrüßte den Regionalbischof, Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr, gewissermaßen als den Veranstalter, da der Sprengel Ostfriesland-Ems diese Ausstellung vom 3. Mai bis zum 10. Juni gleichzeitig in sieben Kirchen zeige: In Aurich, Emden, Esens, Leer, Lingen, Norden und Westrhauderfehn.

Grimmsmann bezeichnete Superintendent Dr. Brauer als den Einladenden, da der Kirchenkreis Emsland-Bentheim diesen Abend durch seine finanzielle Unterstützung ermöglichte. Sein Mitgefühl drückte der Ortspastor all denen aus, die bei dieser Aufführung nicht dabei sein können – der stehende Applaus und die eingeforderte Zugabe am Ende bestätigten ihn darin.

Zur Generalprobe am Vortag war der Komponist Andreas Schmidt-Adolf aus Hannover angereist. Nachdem es im vergangenen Jahr zur Uraufführung des Oratoriums gekommen war, wurde es nun erstmals mit einer dazu passenden Bildprojektion aufgeführt. 18 der 36 Bilder konnten gleichzeitig zu den jeweiligen Bibeltexten und Musikstücken auf der neu installierten Leinwand mithilfe eines Beamers betrachtet werden. Die Bilder entfalteten durch die dazu passende Musik eine besondere Wirkung und umgekehrt galt dasselbe. Die Musik traf ins Herz der Zuhörer, nahm sie mit auf eine emotionale Reise zweier Liebender zwischen Sehnsucht und Leidenschaft.
Möglich wurde das durch das hervorragende Zusammenspiel der Lingener Kantorei, unterstützt von der Sopranistin Kathrin Zukowski aus Detmold, mit den Instrumentalisten der Musikschule des Emslandes unter der Leitung von Peter Müller.

Fünf Bilder aus dem Bilderzyklus zum Hohenlied Salomos sind noch bis zum 10. Juni 2015 in der Lingener Kreuzkirche zu sehen. Öffnungszeiten: vormittags 10 Uhr bis 12 Uhr, samstags 10 Uhr bis 12.30 Uhr und nachmittags von Mittwoch bis Sonntag von 15 Uhr bis 17 Uhr. Außerdem wird er in diesem Jahr in Karlsruhe und Trier gezeigt.
Von Beginn an war der Zyklus als Wanderausstellung geplant. Damit beabsichtigt der Künstler, verschiedene Gemeinden, Kirchenkreise oder Landeskirchen zusammen zu führen, um Übereinstimmungen für künftiges gemeinsames Handeln zu entdecken und weiter zu entwickeln. Den Bildern kommt dabei die Funktion eines Brückenschlags zu, der Grenzen – möglicherweise auch die der Ökumene – überwinden kann.

Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Ostfriesland-Ems
Appold in Lingen-Oratorium 015 (2)-Musiker

Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr (rechts) besuchte die Aufführung des Oratoriums „Das Hohelied Salomos“ von Andreas Schmidt-Adolf in der Lingener Kreuzkirche im Rahmen der sprengelweiten Ausstellung der gleichnamigen Bilder von Uwe Appold. Die Lingener Kantorei und Instrumentalisten der Musikschule des Emslandes unter der Leitung von Peter Müller (2.v.r.) brachten das Stück zur Aufführung. Foto: Hannegreth Grundmann