Ökumenischer Gottesdienst vor dem DFB-Pokalfinale in Berlin
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Berlin. Die katholische und die Evangelische Kirche in Deutschland haben am Samstag (30. Mai 2015) vor dem DFB-Pokalendspiel gemeinsam mit Vertretern des Deutschen Fußballbundes (DFB), Fans und freiwilligen Helfern in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin einen ökumenischen Gottesdienst unter dem Leitwort „Doppelpass“ gefeiert.
In seiner Predigt bezeichnete der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, das Doppelgebot der Liebe als „genialen Doppelpass Jesu“. In der biblischen Geschichte verweise Jesus Fragesteller nach dem höchsten Gebot wieder zurück an sich selbst und das eigene Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung, so Jung. Das Liebesgebot finde sich im Kern auch wieder im „Fairplay“ als höchstem Gebot für Spieler, Fans und Funktionäre, so der Kirchenpräsident weiter. „Wo es nicht eingehalten wird, wird der Fußball zerstört“, mahnte Jung. Das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe ziele darauf, „gut miteinander zu leben“. Gott sei ein „Liebhaber des Lebens“ und traue den Menschen zu, fair miteinander umzugehen. Dazu gehöre, dass sich Menschen nicht nur um sich selbst kümmerten, sondern auch den Blick für andere öffneten. So könnten Menschen davor bewahrt werden, zu Fanatikern in Fragen des Sports oder auch der Religion zu werden. Jung betonte: „Lasst uns Fans bleiben, Freundinnen und Freunde des Spiels, des Lebens, Gottes und der Menschen.“
Auch der in der Deutschen Bischofskonferenz für Sport zuständige Weihbischof Jörg Michael Peters (Trier) unterstrich in seiner Einführung den Doppelpass als Leitmotiv im Miteinander Gottes mit seinem Volk, insbesondere im Licht von Christi Himmelfahrt und Pfingsten. „Gott lässt uns nicht ohne Beistand in diesem Leben zurück; aber er agiert auch nicht einfach über unsere Köpfe hinweg.“ Gott habe seinen Sohn in die Welt gesandt, um „den manches Mal verfahrenen Karren dieser Erde und unseres menschlichen Agierens wieder ins Lot zu bringen“. Weihbischof Peters fügte hinzu: „Gott hat sich ganz eingebracht, hat alles gegeben – für uns.“ Jeder Gottesdienst biete darum die Gelegenheit, den „Doppelpass Gottes und sein unverdientes Fairplay an uns mit Freude und Dank zu feiern“.
Der Einladung der beiden Kirchen zum Gottesdienst folgten neben dem Vizepräsidenten des Deutschen Fußballbundes (DFB) Eugen Gehlenborg, der aktiv am Gottesdienst mitwirkte, weitere Vertreter des DFB, des VfL Wolfsburg, der Borussia Dortmund, die FIFA-Schiedsrichter Peter Gagelmann und Thorsten Kinhöfer sowie zahlreiche Fußballfans und freiwillige Helfer.