Rund 250 Mühlen in Niedersachsen und Bremen öffnen ihre Tore
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
Hannover/Bremen (epd). Rund 250 historische Mühlen in Niedersachsen und Bremen beteiligen sich am diesjährigen "Deutschen Mühlentag" am Pfingstmontag (25. Mai). Vor allem Wind- und Wassermühlen öffnen an diesem Tag ihre Tore für Besucher, teilte die Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen am Freitag mit. Die Betreiber präsentieren ihnen die Geschichte und die Funktionsweise der "ältesten Kraftmaschine der Menschheit".
Beide Bundesländer gelten den Angaben zufolge als Mühlenländer. In keiner Region in Deutschland gebe es eine solche Fülle unterschiedlicher Mühlentypen. Im Gebiet zwischen Weser und Ems dominieren die Windmühlen. In den Innenstädten von Aurich, Bremen und Varel stehen sehr hohe Mühlenanlagen, die früher die höheren Stadthäuser überragen mussten. Im Süden Niedersachsens und an Hanglagen befinden sich viele Wassermühlen. Aber auch einige Motor- und Rossmühlen sind dabei.
Über 160 Anwendungsbereiche konnten für Mühlen bis heute nachgewiesen werden. Sie dienten vornehmlich zur Verarbeitung von Getreide, aber auch zum Sägen von Holz und zum Pressen von Öl. Andere nutzten den Antrieb zum Stampfen von Flachs oder zum Pumpen von Wasser.
Die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung hat zum Mühlentag darauf hingewiesen, dass die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie den Erhalt der Wassermühlen gefährde. Sie verfolge das Ziel, die Durchgängigkeit der Fließgewässer sicherzustellen. Deshalb müssten sämtliche "Querbauwerke" und somit auch historische, jahrhundertealte Stauwehre entfernt werden. In Zeiten der erneuerbaren Energien sei die "behördliche Niederlegung und Vernichtung historischer Wasserkraftanlagen" kontraproduktiv, sagte Vereinspräsident Erhard Jahn.
Sorgenser Mühle, Burgdorf bei Hannover, Niedersachsen, Deutschland; Foto: epd-bild/BAO