Startseite Archiv Nachricht vom 05. Mai 2015

Diakonie erwartet wegweisendes Signal vom Flüchtlingsgipfel

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Berlin. Wenn die Bundeskanzlerin am 8. Mai zum Flüchtlingsgipfel
mit den Bundesländern einlädt, sitzen wesentliche Akteure in der Flüchtlingsarbeit wie die Kommunen und die Wohlfahrtsverbände nicht mit am Tisch. Die Diakonie befürchtet, dass viele drängende Fragen im Zusammenhang mit der Aufnahme von Flüchtlingen dann nicht besprochen werden, sondern es nur darum geht, ob der Bund künftig die Kosten für die Unterbringung der Flüchtlinge übernimmt.

"Selbstverständlich ist es wichtig, die Finanzierung zu klären. Ein Flüchtlingsgipfel, der seinem Namen gerecht wird, muss jedoch die unterschiedlichen Facetten der Flüchtlingsarbeit in den Blick nehmen. Wie gelingt der Zugang zu Kita, Schule, Ausbildung, Arbeit und Integrationskursen?
Wie werden Flüchtlinge medizinisch versorgt und bei der Integration sozialpädagogisch begleitet?", sagt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie am Donnerstag in Berlin. Notwendig sei ein Gesamtkonzept, das von allen wichtigen Akteuren getragen wird. "Es geht nicht nur um Geld, es geht vor allem auch um Strukturen und rechtliche Rahmenbedingungen", so Lilie. Ein solcher Flüchtlingsgipfel müsse zudem deutlich machen, dass die Aufnahme von Flüchtlingen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. "Wir müssen die Bereitschaft und die Einsicht in der Gesellschaft, zukünftig mehr Flüchtlinge aufzunehmen, erhöhen", fordert Lilie. "Dabei leisten wir mit unseren bürgerschaftlichen und professionellen Möglichkeiten bereits heute gerne unseren Beitrag." Dazu müsse man die Menschen zukünftig vor Ort noch weitaus überzeugender mitnehmen und das vielfältige ehrenamtliche Engagement fördern.
Sonst könne die Integration der Flüchtlinge nicht gelingen. "Herausforderungen werden so ohne Not zu Konflikten und nicht Chancen."

Diakonie Deutschland, www.diakonie.de