Erklärung zur Rechtfertigungslehre als großer Moment der ökumenischen Bewegung
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
Berlin/Frankfurt a.M./ Bonn (01.05.2015) „Die vom Lutherischen Weltbund, der katholischen und der methodistischen Kirche unterzeichnete ‚Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre‘ ist ein einendes Band der christlichen Konfessionen“. Diese Auffassung hat heute Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), in einem Grußwort vor dem Bischofsrat der United Methodist Church in Berlin vertreten. Die rund 100 Bischöfe der weltweit 12 Millionen Mitglieder umfassenden methodistischen Kirche tagen bis zum 7. Mai 2015 erstmals in Europa.
Bischof Wiesemann bedankte sich im Namen der ACK und der Deutschen Bischofskonferenz bei der United Methodist Church für die guten ökumenischen Beziehungen, die sie weltweit unterhalte. Seit mehr als 40 Jahren führe die katholische Kirche mit der weltweiten Methodistenkirche einen fruchtbaren Dialog, der 2006 auch zur Unterzeichnung der 1999 zwischen Lutheranern und Katholiken verabschiedeten „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ geführt habe. Dies sei ein „großer Moment der ökumenischen Bewegung“ gewesen, sagte der Bischof. Er hoffe, dass sich noch mehr Kirchen dazu entschließen könnten, die Erklärung zu unterzeichnen, damit sie immer mehr zu einem einenden Band zwischen den christlichen Konfessionen werde.
Die in Deutschland unter der Bezeichnung Evangelisch-methodistische Kirche bekannte Kirche sei von Beginn an ein wichtiger ökumenischer Partner gewesen, erinnerte Bischof Wiesemann. Sie gehörte zu den fünf Gründungskirchen der 1948 ins Leben gerufenen ACK. Auf vielen Ebenen übernehmen Mitglieder der Evangelisch-methodistischen Kirche Verantwortung in der Arbeitsgemeinschaft. Bischof Wiesemann dankte seiner Vorstandskollegin Bischöfin Rosemarie Wenner und ihrem Vorgänger Bischof i.R. Walter Klaiber ausdrücklich für ihr ökumenisches Engagement und ihren Beitrag für die Ökumene in Deutschland. Klaiber war von 2001 bis 2007 Vorsitzender der ACK in Deutschland, Wenner ist seit 2013 stellvertretende Vorsitzende der ACK.
Dass der methodistische Bischofsrat sich für seine erstmals in Europa stattfindende Sitzung Berlin als Tagungsort ausgewählt habe, sei von enormer Symbolkraft, sagte Bischof Wiesemann. Die Stadt repräsentiere wie kaum eine andere die Kraft der Versöhnung, die nach der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus auch die Kirchen näher zusammengeführt habe. 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und 25 Jahre nach der Wiedervereinigung stehe Berlin zeichenhaft für die verschiedenen Herausforderungen, denen auch die Kirchen in Deutschland ausgesetzt seien. „Das Ziel der ökumenischen Bewegung ist es, die Kirchen im gemeinsamen Zeugnis und Dienst zu vereinen“, so Bischof Wiesemann. Eine Gelegenheit für dieses Zeugnis für Jesus Christus sei auch das Gedenken an 500 Jahre Reformation im Jahr 2017. Das Gedenken sei eine große Chance, das gemeinsame Bekenntnis zu Jesus Christus und die einende Grundlage der Bibel zu stärken und mehr ins Bewusstsein der Kirchen und der Gesellschaft zu rücken.
Ökumenische Centrale
Pfarrer Marc Witzenbacher