Nepal: Retter in die Dörfer entsandt / Gossner Mission unterstützt Ersthilfe
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Hilfe für die ländlichen Regionen: Unter dieses Motto stellen die Gossner Mission und ihr langjähriger Partner in Nepal, die Vereinte Nepalmission, ihre geplanten Aktionen. Zunächst soll vor allem medizinische Ersthilfe geleistet werden, für die die Gossner Mission bereits 15.000 bereits zugesagt hat.
„Wir wollen vor allem in die ländlichen Regionen gehen, in denen wir bereits tätig sind und in denen wir zum Teil auf vorhandene Strukturen zurückgreifen können", betont Marc Galpin, Direktor der Vereinten Nepalmission (United Mission to Nepal, UMN), der damit eine besondere Stärke benennt. Anders als Organisationen, die von außen kommen, kann die UMN vor Ort auf ein Netzwerk von Helfer/innen zurückgreifen, sie kennt Ansprechpartner und weiß Mittel und Personal effizient einzusetzen. „Zudem bleiben die ländlichen und Gebirgsregionen bislang in vielen internationalen Hilfsplänen unberücksichtigt", so Galpin. „Auch in den Dörfern muss endlich Hilfe ankommen!“
Nach neuesten Schätzungen der nepalischen Behörden ist mit einer Zahl von mindestens 5000 Toten und 50.000 Verletzten zu rechnen. Aufgrund der schwierigen Kommunikation im Land seien diese Zahlen jedoch mit Vorsicht aufzunehmen, betont der UMN-Direktor. Ein UMN-Team sei gerade aus einem rund 80 Kilometer entfernten Bezirk zurückgekommen. „Dort sind alle Gebäude eingestürzt, die Menschen schlafen draußen, es gibt kein Obdach, kein Strom und keine Nahrung", beschreibt Galpin die Situation, „wir sind sicher, dass es in anderen ländlichen Bezirken ähnlich aussieht.“
Extrem verschlimmert wird die Situation durch den starken Monsunregen, der in diesem Jahr sehr früh einsetzte. Noch gibt es auch in Kathmandu viel zu wenig Zelte. In die zerstörten Häuser trauen sich die Menschen jedoch nicht zurück. Galpin: „Viele leiden unter akutem Trinkwassermangel, die sanitäre Situation ist katastrophal und das schlechte Wetter kann möglicherweise zusätzlich Krankheiten auslösen."
In einem der am schlimmsten betroffenen Gebiete, dem Distrikt Ghorka, hat die UMN ein medizinisches Camp eingerichtet. Auch die UMN-Krankenhäuser in Tansen und Ohkaldunga arbeiten auf Hochtouren. Meist sind schwere Quetschungen, Mehrfachfrakturen und innere Verletzungen zu behandeln; auch Hauttransplantationen und Amputationen müssen vorgenommen werden. Es fehlt an Medikamenten, an Verbandmaterial und Blutkonserven. „Die Teams arbeiten bis an den Rand der Erschöpfung:"
In einem weiteren Schritt sollen nun Helfer-Teams in die Region Dhading aufbrechen, die ebenfalls besonders stark betroffen ist und Einsatzschwerpunkt werden soll. Veranschlagtes Budget insgesamt: 250.000 Euro in der Startphase. „Unsere Organisation hat zwar keine Erfahrung mit Katastrophen dieser Größenordnung", so Marc Galpin offen, „wir profitieren vom Know-how amerikanischer und indischer Partnerorganisationen. Umgekehrt wissen wir aber, wie wir die betroffenen Gemeinden erreichen und die Menschen ansprechen können. So ergänzen wir uns ideal."
Nach der Ersthilfe will die UMN den traumatisierten Menschen Hilfe und Beratung anbieten. Marc Galpin eindringlich an die Spender/innen in Deutschland gewandt: „Wir hoffen auf Ihre Unterstützung - und Ihr Gebet."
Spendenkonto:
Gossner Mission
IBAN: DE35 5206 0410 0003 9014 91
BIC GENODEF1EK1
Kennwort Nepal–Erdbebenhilfe