Osnabrücker Kirchen stimmen Gemeinden mit "Ökumene-Führerschein" auf Reformationsjubiläum ein
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Osnabrück (epd). Zwei Osnabrücker Theologen haben mit Blick auf das Reformationsjubiläum 2017 einen "Ökumene-Führerschein" für Ehrenamtliche in den Kirchengemeinden entwickelt. "Wir wollen nachschauen, ob es die alten Gräben zwischen den Konfessionen überhaupt noch gibt und wo sich evangelische und katholische Christen näher kommen können", sagte Pastor Frieder Marahrens von der Evangelischen Erwachsenenbildung am Dienstag dem epd. In einem 40-stündigen Kurs will er mit einem katholischen Kollegen interessierte Christen für eine besondere Form von Ökumenemanagement fitmachen.
Die "Führerschein-Inhaber" sollen im Jubiläumsjahr in ihren Gemeinden ökumenisch ausgerichtete Veranstaltungen organisieren. Idealerweise sollten deshalb jeweils ein Katholik und ein Protestant aus benachbarten Gemeinden mitmachen, sagte Frank Buskotte, Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung.
Er könne sich zum Beispiel eine Ausstellung über die Messgewänder und Talare der Priester und Pastoren vorstellen, gegenseitige Sakristeiführungen oder Info-Veranstaltungen zu Abendmahl und Eucharistie, sagte Marahrens. Es sollten aber nicht nur Ideen präsentiert, sondern gemeinsam mit den Kursteilnehmern Veranstaltungsformen entwickeln werden.
Der Westfälische Frieden von 1648 legte für Osnabrück als einziger Stadt in Deutschland einen regelmäßigen Wechsel zwischen katholischen und lutherischen Bischöfen fest. In der Region wurden die jeweiligen Minderheiten seitdem toleriert und nicht wie andernorts zur Auswanderung gedrängt. Heute leben in Osnabrück etwa gleich viele Protestanten und Katholiken. In vielen Familien gehören die Ehepartner unterschiedlichen Konfessionen an.