Volkskundler beschreiben Geschichte des Lagers Friedland
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Göttingen/Friedland (epd). Göttinger Volkskundler haben ein Buch über das Grenzdurchgangslager Friedland geschrieben. Der 212 Seiten umfassende Band "Hort der Freiheit" basiert auf Recherchen zu einem Theaterstück, das Studierende und Lehrende der Göttinger Universität gemeinsam mit dem Jungen Theater Göttingen erstmals im vergangenen Jahr auf die Bühne brachten. Das Buch ist ab sofort in Göttinger Buchhandlungen erhältlich.
Einige Aufsätze in dem Buch befassen sich mit der Geschichte des Lagers in der Nähe von Göttingen. Andere Beiträge beschreiben die Arbeit der dort tätigen Hilfswerke oder das Verhältnis der Einwohner des Dorfes Friedland und der im Lager lebenden Menschen.
Das Grenzdurchgangslager Friedland wurde im September 1945 auf Anordnung der damaligen britischen Besatzungsmacht zur Aufnahme, ersten Betreuung und Durchschleusung von deutschen Evakuierten und Flüchtlingen eingerichtet. In den folgenden Jahrzehnten wurden neben den heimkehrenden deutschen Kriegsgefangenen auch Spätaussiedler sowie Flüchtlinge aus zahlreichen Ländern aufgenommen.
Das Lager ist auch eine von vier Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes Niedersachsen für Asylbewerber. Bislang haben insgesamt mehr als vier Millionen Menschen das oft sogenannte "Tor zur Freiheit" passiert. Teile des Lagers werden derzeit zu einem zeitgeschichtlichen Museum umgebaut.
Buchhinweis: Regina Löneke/Ira Spieker (Herausgeber): "Hort der Freiheit. Ethnografische Annäherungen an das Grenzdurchgangslager Friedland". Das im Selbstverlag erschienene Buch kostet 10 Euro und ist in vielen Göttinger Buchhandlungen erhältlich.