Startseite Archiv Nachricht vom 21. März 2015

Mehrere Tausend protestieren gegen Rechtsextremismus und Rassismus - Kundgebungen in Hildesheim und Oldenburg

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Hildesheim/Oldenburg (epd). Mehrere Tausend Menschen sind am Sonnabend in Niedersachsen gegen Rechtsextremismus und Rassismus auf die Straße gegangen. Mehr als 1.000 Demonstranten wandten sich in Oldenburg gegen Rassismus und Diskriminierung. Zu der Kundgebung hatte ein breites Bündnis aus Politik, Kirchen, Religionsgemeinschaften und Gewerkschaften aus Anlass des internationalen "Tages gegen Rassismus" aufgerufen. In Hildesheim protestierten am Sonnabend rund 2.000 Menschen friedlich gegen einen Aufmarsch von Neonazis.

Das Hildesheimer "Bündnis gegen Rechts" hatte zu der Demonstration in der Innenstadt aufgerufen. Bei der Kundgebung der Partei "Die Rechte" unter dem Motto "gegen die Überfremdung des deutschen Volkes", zählte die Polizei bis zu 100 Anhänger. Der evangelische Superintendent Helmut Aßmann wandte sich bei der Demonstration des "Bündnisses gegen Rechts" gegen "die Parolen eines rückwärtsgewandten Nationalismus". Den Menschen, die Sicherheit und ein Auskommen suchten, dürfe nicht mit Angst, Hass oder Gewalt begegnet werden, sagte er.

Mehrere Redner riefen in Hildesheim zu einer besseren Unterstützung von Flüchtlingen auf. Mit einer kreativen Spendenidee hat das "Bündnis gegen Rechts" anlässlich der Demonstration mehr als 6.500 Euro für den niedersächsischen Flüchtlingsrat eingenommen. Es hatte die rund zwei Kilometer lange Route der Neonazi-Kundgebung symbolisch zu einem "unfreiwilligen Spendenlauf" umfunktioniert. Für jeden gelaufenen Meter seien 3 Euro gespendet worden, sagte DGB-Sprecherin Regina Stolte.

Die Kundgebung in Oldenburg stand unter dem Motto "für ein solidarisches Oldenburg gegen jede Form der Ausgrenzung". "Rassismus ist kein Randthema von Rechtsradikalen", mahnte dabei die Oldenburger evangelische Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk. "Rassismus hat einen gutbürgerlichen Mantel an", sagte sie laut Manuskript. "Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass dieser abgelegt wird, um Rassismus zu enttarnen in unserem Denken, Reden und Handeln, damit wir besser erkennen und uns ändern können."

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