Nominierungen für Hanns-Lilje-Stiftungspreis
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Die Hanns-Lilje-Stiftung hat zwei junge Wissenschaftler und eine Wissenschaftlerin sowie vier Initiativen für den Hanns-Lilje-Stiftungspreis „Freiheit und Verantwortung“ 2015 nominiert. Mit 20.000 Euro Preisgeld ist die Auszeichnung der höchstdotierte Preis, den kirchliche Stiftungen in Deutschland an Wissenschaftler/innen und Initiativen verleihen. Projekte und Arbeiten zum Thema „Die bildende Kraft von Kunst und Kultur“ standen diesmal im Mittelpunkt des Wettbewerbs. „Mit dem Preis würdigen wir exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie herausragende Initiativen. Zugleich wollen wir damit den Dialog zwischen Kirche und Theologie mit Politik und Gesellschaft fördern und den gegenseitigen Austausch intensivieren“, sagt der Sekretär der Hanns-Lilje-Stiftung, Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander. Ausgezeichnet werden die Preisträgerinnen und Preisträger am 29. April 2015 in der Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover.
Die Kandidatin und Kandidaten für den Wissenschaftspreis (10.000 Euro) sind die Philosophin und Kunstgeschichtlerin Dr. Katharina Bahlmann aus Mainz, die sich kritisch mit den kunsttheoretischen Schriften von Arthur C. Danto befasst hat, indem sie Sören Kierkegaard einbezieht, und der Dresdner Künstler und Kunstwissenschaftler Dr. Till Ansgar Baumhauer, der im ersten Teil seiner Arbeit Analogien und Differenzen in Kriegsdarstellungen aus zwei Langzeitkonflikten (Dreißigjähriger Krieg und Afghanistankrieg) bearbeitet und im zweiten Teil Objekte mit afghanischen Künstlern geschaffen hat. Der dritte Kandidat Dr. habil. Malte Dominik Krüger, Theologe aus Celle/Halle, hat gegenwärtige Bild-Theorien mit theologischen Positionen ins Gespräch gebracht.
Anwärter auf den Initiativpreis (10.000 Euro) sind das Göttinger freie Theater „boat people projekt“, das seit 2009 in den eigenen Produktionen die Themen Flucht und Migration auf die Bühne bringt, und „Heimatsucher e.V.“, eine interdisziplinäre künstlerische und friedensethische Initiative von jungen Frauen aus Düsseldorf, die Schülerinnen und Schüler als „Zweitzeugen“ für Überlebensberichte von Zeitzeugen des Holocaust gewinnen möchte. Anwärter sind außerdem „Remembering Violence“, eine Initiative von Prof. Dr. Andrea Bieler, Wuppertal, und Ralf Bieler, Alfeld, die sich mit ihrer Videoproduktion der Frage nach einem ästhetischen pädagogischen Umgang mit kollektiver Gewaltgeschichte widmen, sowie das Institut für Text und Kultur der Universität Rostock, das mit zahlreichen Großprojekten Dialoge von Theologie mit Kultur initiiert und öffentliche Debatten anregt.
Der Hanns-Lilje-Stiftungspreis „Freiheit und Verantwortung“ wird seit 2011 alle zwei Jahre mit wechselnden Themenvorgaben ausgeschrieben. Mit 20.000 Euro Preisgeld ist die Auszeichnung der höchstdotierte Preis, den kirchliche Stiftungen in Deutschland an Wissenschaftler/innen und Initiativen verleihen. Freiheit und Verantwortung sind Grundbegriffe christlicher Ethik. Zugleich sind sie anschlussfähig für interdisziplinäre Arbeiten sowie für Projekte und Initiativen, die Kirche und Theologie mit anderen Bereichen gesellschaftlichen Lebens zusammenbringen. Der diesjährige Preis ist ausgeschrieben zum Thema „Die bildende Kraft von Kunst und Kultur“.
Eine interdisziplinär zusammengesetzte Jury mit ausgewiesenen Experteninnen und Experten wie der Präsidentin der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und Kuratoriumsvorsitzenden der Hanns-Lilje-Stiftung, Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, wählte die Nominierten aus. Über die Vergabe des Preises entscheidet das Kuratorium der Hanns-Lilje-Stiftung. Die Jury bewertete beispielsweise, ob die Bewerberinnen und Bewerber zukunftsorientierte Fragen aufgegriffen haben, interessante Lösungsansätze bieten und die öffentliche Debatte mit ihren Ansätzen bereichern können. Weitere Jurymitglieder sind: Prof. Dr. Thomas Erne (Philipps-Universität Marburg, Direktor des Instituts für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart, Marburg), Prof. Dr. Volker Kirchberg (Leuphana Universität Lüneburg, Institut für Soziologie und Kulturorganisation), Sonja Reichmann (Landesjugendring Niedersachsen und Mitglied des Kuratoriums der Hanns-Lilje-Stiftung), Dr. Claus Röck (Norddeutscher Rundfunk / NDR Kultur, Redaktionsleiter Religion und Gesellschaft, Hannover), Dr. Stephan Schaede (Direktor der Evangelischen Akademie Loccum) und Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander (Sekretär der Hanns-Lilje-Stiftung, geschäftsführend).
Ausgezeichnet werden die Gewinner bei der festlichen Preisverleihung am 29. April 2015, 18.00 Uhr, im Rahmen des Hanns-Lilje-Forums in der Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover. Über „Macht der Sprache, Macht der Bilder – wirkungsvoll, provokant und anmaßend?“ diskutieren auf dem Podium Hans Werner Dannowski, Hannover, Dr. Gisela Vetter-Liebenow, Hannover, und Kathrin Oxen, Wittenberg.