Startseite Archiv Nachricht vom 15. März 2015

Fast 1.000 Niedersachsen protestieren wieder gegen "Pegida"-Bewegung

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Braunschweig/Hannover/Oldenburg (epd). In mehreren Städten Niedersachsens sind am Montagabend wieder Gegner und Anhänger der islamfeindlichen "Pegida"-Bewegung auf die Straße gegangen. In Braunschweig, Hannover und Oldenburg protestierten fast 1.000 Menschen gegen die Islamkritiker. Während in Braunschweig zum achten Mal rund 350 "Bragida"-Gegner demonstrierten, brachten die Anhänger lediglich 50 Teilnehmer zusammen. Die Gruppe "Braunschweiger gegen die Islamisierung des Abendlandes" war zuvor beim Verwaltungsgericht mit ihrem Versuch gescheitert, das von der Stadt verhängte Verbot eines Aufzuges aufzuheben.

In Hannover zählte die Polizei lediglich 18 Sympathisanten des "Pegida"-Ablegers "Padega" ("Patriotische Deutsche gemeinsam für Frieden, Freiheit und Demokratie im Abendland"). Der Splittergruppe, die via Facebook zu ihrer ersten "Montagsdemonstration" aufgerufen hatte, standen etwa 80 Gegendemonstranten gegenüber. Rund 100 Menschen hatten am Nachmittag bereits an der Eröffnung der "Internationalen Wochen gegen Rassismus" in der Innenstadt teilgenommen.

Auch in Oldenburg blieb die Zahl der "OLGIDA"-Anhänger ("Oldenburger gegen die Islamisierung des Abendlandes") mit nach Polizeiangaben 40 Teilnehmern überschaubar. An einer Gegendemonstration beteiligten sich rund 500 Bürgerinnen und Bürger. Die Kirchen hatten als Gegenmaßnahme unter dem Motto "Oldenburg ist bunt. Oldenburgs Bürger zeigen Gesicht" einen Infostand auf dem Bahnhofsvorplatz aufgebaut. "Wir wollen für Vielfalt, Toleranz und einen demokratischen Diskurs einstehen", sagte Kreispfarrerin Ulrike Hoffmann dem epd.

"Wenn es so etwas wie einen Kern des christlichen Glaubens gibt, dann gehört Solidarität unverzichtbar dazu", betonte die evangelische Theologin mit Blick auf Flüchtlinge und Einwanderer, die in der Region leben. Es komme darauf an, beherzt füreinander einzustehen, "in dem sicheren Wissen: Die da gerade zu Boden gehen, der da gerade in Not ist, das könnte auch ich sein. In der Sprache der Bibel heißt das Nächstenliebe."

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