Startseite Archiv Nachricht vom 11. März 2015

Oldenburger Landesmuseum zeigt "Martin Luther und die Welt der Bilder"

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Oldenburg (epd). Das Oldenburger Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt von Sonntag an die Sonderausstellung "Martin Luther und die Welt der Bilder". Erstmals werden darin Alltagsgegenstände mit deutlichen Hinweisen auf die Reformation gezeigt, sagte Kurator Siegfried Müller dem epd. In der Ausstellung seien Bibelfliesen, Ess- und Trinkgeschirre, Gläser, Schnitzereien, Pfeifenköpfe, Tabaksdosen und weitere Kunstgegenstände zu sehen. Die Schau endet am 12. Juli.

Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal der Thesenanschlag von Martin Luther (1483-1546) in Wittenberg. Der Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformationsbewegung. Seit 2008 weist die Evangelische Kirche in Deutschland mit Veranstaltungen im Rahmen der Reformationsdekade auf das Jubiläum hin. Dieses Jahr stellte sie unter das Motto "Bild und Bibel".

Luther habe versucht, dem mit der Reformation oft einhergehenden Bildersturm Einhalt zu gebieten. Er habe erkannt, dass sich die Menschen besser an biblische Geschichten erinnern können, wenn sie ständig durch Bilder daran erinnert werden, erklärte Müller. Das Prinzip funktioniere im Grunde bis heute: "Beim Stichwort 9/11 hat jeder Mensch sofort das Bild der Flugzeuge vor Augen, die 2001 in die New Yorker Twin-Towers flogen."

In der Schau sind 260 Exponate aus der Zeit zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert zu sehen. Alle stammen aus dem Fundus des Oldenburger Museums. Viele von ihnen sind Müller zufolge noch nie öffentlich gezeigt worden. Darunter riesige Eichentruhen auf denen zahlreiche biblische Geschichten geschnitzt wurden.

Gezeigt werden auch holländische Tabaksdosen und Pfeifenköpfe, auf denen sich Gravuren etwa von Luthers zweitweiligem Versteck, der Wartburg, finden. Mörser aus der Apothekensammlung des Museums machen deutlich, wie weit die Reformation auch in die Berufswelt reichte. Sie zeigen die Buchstaben "VDMIAE", eine Art geheimes Erkennungszeichen der ersten Anhänger der Reformation. Sie stehen für das lateinische "Verbum domini manet in Aeternum" (Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit).

epd lnb jön bjs
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