Hunderte nehmen Abschied von gestorbenem Altbischof Friedrich Weber
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Braunschweig (epd). Führende Vertreter von Kirchen und Politik sowie Freunde und Weggefährten haben in einem bewegenden Gedenkgottesdienst Abschied von dem gestorbenen Altbischof und evangelischen Ökumene-Experten Friedrich Weber genommen. Weber habe viele Menschen als Geistlicher, Prediger, wissenschaftlicher Theologe und Sozialethiker berührt, sagte sein Nachfolger, Landesbischof Christoph Meyns, am Donnerstagabend im überfüllten Braunschweiger Dom. Er habe "Spuren in den Herzen der Menschen" hinterlassen, denen er während seiner Amtszeit begegnete. Zu dem Gottesdienst kamen rund 900 Trauergäste.
Weber stand zwischen 2002 und 2014 als braunschweigischer Bischof an der Spitze von Niedersachsens drittgrößter evangelischer Landeskirche. Er war in der vergangenen Woche im Alter von 65 Jahren an einem Krebsleiden gestorben nachdem er erst acht Monate zuvor in den Ruhestand gegangen war. Am Montag wurde er in seinem letzten Wohnort im ostfriesischen Greetsiel beigesetzt.
Weber galt bundesweit als Ökumene-Experte. Von 2005 bis 2014 war er Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands. Sechs Jahre lang stand der Theologe zudem an der Spitze der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, der 17 Kirchen angehören. Seit 2012 war er auch geschäftsführender Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. An der Technischen Universität Braunschweig lehrte er als Professor für Kirchengeschichte. Der braunschweigische Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer würdigte Weber als "Ökumeniker durch und durch".
In Braunschweig lehrte Weber auch an der Technischen Universität als Professor für Kirchengeschichte. "Bilder seines Lebens stehen uns ganz nah vor Augen", sagte Hofer: "Friedrich Weber konnte Menschen mitnehmen, begeistern, er konnte ihre Gaben erkennen und sie ermutigen, diese Gaben auch einzusetzen." Viele Trauergäste hinterließen Einträge in ausliegenden Kondolenzbüchern. Am Altar war ein großes Porträtbild Webers aufgestellt.
Neben Webers Ehefrau Bielda nahmen Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt, Sozialministerin Cornelia Rundt und Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (alle SPD) sowie Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne) an dem Gottesdienst teil. Unter den Trauergästen war auch Niedersachsens früherer Ministerpräsident David McAllister (CDU).
Als Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen habe Weber sich für die Flüchtlingsarbeit und die Gründung einer Härtefallkommission im Bundesland eingesetzt, sagte Hofer: "Er wollte sich einmischen."
Auch zahlreiche Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche waren gekommen: der Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Sigurd Rink, der sächsische Landesbischof Jochen Bohl und der württembergische Bischof Frank Otfried July. Aus Niedersachsen nahmen die evangelischen Bischöfe Ralf Meister (Hannover) und Karl-Hinrich Manzke (Bückeburg) sowie der reformierte Kirchenpräsident Martin Heimbucher (Leer) teil.
Aus der katholischen Kirche kamen die Bischöfe Norbert Trelle (Hildesheim), Karl-Heinz Wiesemann (Speyer) und Gerhard Feige (Magdeburg). Auch Webers Amtsvorgänger, die Altbischöfe Christian Krause (Wolfenbüttel) und Professor Gerhard Müller (Erlangen), zählten zu den Trauergästen.
Weber studierte in Wuppertal, Göttingen und Oldenburg Theologie, Geschichte und Pädagogik. An der Universität Frankfurt/Main promovierte er in Kirchengeschichte. 1972 übernahm der Theologe in Greetsiel bei Emden seine erste Pfarrstelle. Danach arbeitete er ab 1984 als Pfarrer und ab 1988 als Dekan im rheinhessischen Oppenheim bei Mainz. Von 1991 bis 2001 war er Regionalbischof der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Wiesbaden.
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