Startseite Archiv Nachricht vom 23. Januar 2015

Hunderte demonstrieren in Wolfsburg für Miteinander der Kulturen

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Wolfsburg (epd). Rund 400 Menschen haben am Sonnabend in Wolfsburg nach Veranstalterangaben gegen den Terror und für ein friedliches Miteinander der Kulturen und Religionen demonstriert. "Gewalt und Hass finden nie eine Rechtfertigung im Glauben", sagte die evangelische Superintendentin Hanna Löhmannsröben vom Bündnis "Schulterschluss Wolfsburger Demokraten". Gewalt entferne die Menschen von Gott. Wer Gewalt im Namen einer Religion übe, missbrauche den Glauben.

Bei der Kundgebung sprachen unter anderem auch Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs (SPD) sowie der Marketing-Manager Thomas Röttgermann vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg. Röttgermann wies darauf hin, dass die Stadt von der Vielfalt der Kulturen profitiere. Er erinnerte dabei an den verstorbenen Wolfsburger Fußball-Profi Junior Malanda, der vor zwei Wochen bei einem Autounfall ums Leben kam.

Löhmannsröben rief dazu auf, das Miteinander der verschiedenen Kulturen und Religionen auch im Alltag deutlich werden zu lassen. "Das zeigt sich daran, dass man sich auf der Straße grüßt und Einspruch erhebt, wenn fremdenfeindliche Witze gerissen oder falsche Behauptungen aufgestellt werden." Zum Bündnis "Schulterschluss Wolfsburger Demokraten" gehören unter anderem Kirchen, Gewerkschaften, Verbände und Parteien.

Eine Unterschriftenaktion gegen Hass und Gewalt hat nach Angaben der Superintendentin bereits mehrere Tausend Unterstützer gefunden. Wolfsburger Religionsvertreter hatten im Dezember gemeinsam mit der Stadt eine Erklärung gegen Extremismus und für ein friedliches Miteinander verfasst. Sie liegt noch bis Ende Januar in Kirchen, Moscheen, Synagogen und dem Rathaus zur Unterzeichnung aus.

Wolfsburg gilt als Hochburg von Islamisten. Medienberichten zufolge leben in der Stadt bis zu 50 Anhänger und Sympathisanten der Terrorgruppe "Islamischer Staat". Darunter sei auch die größte Ansammlung von Syrien-Kämpfern bundesweit.

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