Startseite Archiv Nachricht vom 13. Januar 2015

EKD-Konferenz für Friedensarbeit fragt nach den Auswirkungen der zukünftigen deutschen Außenpolitik auf die evangelische Friedensarbeit

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Die zukünftige deutsche Außenpolitik und deren Auswirkungen auf die evangelische Friedensarbeit stehen im Mittelpunkt der 6. Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die am 19. und 20. Januar in der Evangelischen Akademie Villigst im Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen zusammenkommt. Dabei werden sich die Mitglieder der Konferenz mit dem „Review 2014“-Prozess des Auswärtigen Amtes beschäftigen, mit dem das Außenministerium im vergangenen Jahr eine große Debatte über die deutsche Außenpolitik angestoßen hat.

Daneben steht aber auch der „Pilgerweg für Gerechtigkeit und Frieden“, den die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirche 2013 im südkoreanischen Busan ausgerufen hat, im Zentrum der Beratungen der Konferenz für Friedensarbeit. Und schließlich wollen die Vertreter aus den Landeskirchen, den entwicklungspolitischen Werken, der evangelischen Seelsorge in der Bundeswehr, der kirchlichen Bildungs- und Forschungsarbeit und von unabhängigen Friedensinitiativen überlegen, wie sich die EKD dem Leitbild einer „Kirche des gerechten Friedens“ weiter nähern kann. Hierzu hatte die Evangelische Kirche in Baden im Herbst 2013 durch einen Synodenbeschluss einen wichtigen Impuls gegeben, der seitdem auch in anderen Landeskirchen zu ähnlichen Überlegungen geführt hat.

Die „Konferenz für Friedensarbeit im Raum der EKD“ trat im Januar 2009 zum ersten Mal zu ihrer jährlichen Tagung zusammen. Ihr gehören die Friedensbeauftragten der EKD-Gliedkirchen sowie Vertreter von EKD, kirchlichen Trägern der Friedensarbeit und damit verbundenen Institutionen an. Sie vernetzt die Arbeit aller relevanten Akteure und ermöglicht eine breite Diskussion friedenspolitischer Entwicklungen und Strategien sowie die Abstimmung gemeinsamer Initiativen. Damit erhält sie die Vielfalt der Friedensarbeit im Raum der EKD und stärkt sie in ihrer Wirkung und im Außenbild. Die Konferenz gibt Impulse an die leitenden Gremien der EKD und ihrer Gliedkirchen sowie für die Arbeit aller ihrer Mitglieder. In Villigst kommt die Konferenz zum sechsten Mal zu ihrer Tagung zusammen. Bei der Tagung wird auch der Friedensbeauftragte des Rates der EKD, Renke Brahms, der die Konferenz leitet, seinen Bericht über das vergangene Jahre und aktuelle Fragen der evangelischen Friedensarbeit abgeben.

Traditionell schließt sich an eine Konferenz auch eine Studientagung an, die in diesem Jahr unter dem Thema „In der noch nicht erlösten Welt... für Recht und Frieden... zu sorgen“ steht. Die hier zitierte fünfte These der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 begründete damals das staatliche Gewaltpotenzial. Angesichts zahlreicher aktueller Beispiele stellen sich heute die Fragen nach der Legitimität der Anwendung von militärischer Gewalt zur Rechtserhaltung ganz neu. Die Tagung greift dabei das friedensethische Dilemma zwischen Interventionsverbot und Schutzgebot auf und fragt nach den Konsequenzen. In Villigst wird es dabei Vorträge, aber auch Streit- und Podiumsgespräche zu dieser Frage geben. Die Studientagung ist am 20. und 21. Januar ebenfalls in der Evangelischen Akademie Villigst.