Busemann und Meister wollen gegen "Pegida" demonstrieren
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Hannover (epd). Die geplante Protestkundgebung gegen die islamfeindliche "Pegida"-Bewegung in Hannover erhält weitere prominente Unterstützung. Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) und der evangelische Landesbischof Ralf Meister teilten am Mittwoch mit, sie wollten sich am Montag (12. Januar) an der Gegendemonstration beteiligen. Die "Pegida"-Sympathisanten planen nach Polizeiangaben unter dem Namen "Hagida" ("Hannoveraner gegen die Islamisierung des Abendlandes") für Montag um 18 Uhr einen Zug durch die Innenstadt. Dafür sind 500 bis 1.000 Teilnehmer angemeldet.
Die Initiatoren der Gegendemonstration unter dem Motto "Hannover sagt: Licht aus für Rassisten" erwarten zu ihrer Aktion ab etwa 18 Uhr auf dem Georgsplatz in der Innenstadt 5.000 bis 7.000 Teilnehmer, erläuterte Mitinitiatorin Jasmin Arbabian-Vogel. Auf dem gegenüber liegenden Opernplatz werde "Hagida" demonstrieren. Die Verantwortlichen der Oper hätten ihr zugesagt, die Beleuchtung des Opernhauses abzuschalten, sagte Arbabian-Vogel: "Hannover lässt Intoleranz und Rassismus im Dunkeln stehen."
Landtagspräsident Busemann erklärte im Blick auf "Pegida", natürlich habe jeder das Recht, seine Meinung, seine Ängste und sogar seine Ressentiments durch friedliche Demonstrationen kundzutun. "Es muss aber auch ganz klar sein: Die Meinungsfreiheit gilt genauso für die Mehrheit, die sich gegen Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus stellt." Unter den im Landtag vertretenen Parteien herrsche ein breiter Konsens, dass sie Fremdenhass und Kaltherzigkeit gegenüber Verfolgten ablehnten.
Als Redner bei der Gegendemonstration sind bisher unter anderem Ministerpräsident Stephan Weil und Oberbürgermeister Stefan Schostok (beide SPD) eingeplant. Mehrere Landesminister haben bereits ihr Kommen zugesagt. Die Veranstaltung soll um 17.30 Uhr mit einem interreligiösen Friedensgebet gegen Fremdenfeindlichkeit in der evangelischen Marktkirche beginnen. Die muslimische und die jüdischen Gemeinden in Hannover unterstützen nach Angaben der Initiatoren die Proteste.