Es wäre nicht treffend zu sagen: „Mit dem Beten ist es schwierig.“
Die Schwierigkeit mit dem Beten ist, behaupte ich mal, dass man es machen muss. Welche Tonart, welche Bewegungen und Haltungen man dabei einnimmt, ändern an dem Ding an sich nichts. Da ist vieles vorstellbar. Für wen ist es wichtig, das Beten zu praktizieren?
Spätestens, wenn ich das öffentlich tue, hören es ja auch andere und haben eine Meinung zu den Worten, die ich sage. Ist es also für die wichtig, wie ich das tue? Wähle ich die Worte für die, die das mitsprechen? Eigentlich nicht primär, aber meine Worte spiegeln meine eigene Haltung wider. Und manche Gebete können andere gut mitsprechen.
Welche Fürbitte animiert das Geschehen in Israel? Kann man nur für die Israeli beten? Oder auch für die Palästinenser? Und kann man überhaupt in seiner Wohnung in Deutschland sitzen und diese Frage stellen?
Unser Gebet ist immer eine Rede zu Gott. Ein Reden mit ihm. Also ein Leben der Beziehung mit ihm. Ein Ausdruck des Glaubens.
Und dann ist die Frage, was man dem Gebet zutraut. Verändert es was? Verändert es das Agieren unseres Gottes? Unsere Bibel erzählt etliche Geschichten davon, dass Menschen Gott bewegt haben, umzulenken. Können wir auch solche Geschichten erzählen?
Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.
Amen.
Jakobusbrief 5,13–16