Von Liebe und Leidenschaft, von Eros und Tod hören wir im Predigttext.
Vom Bund, den Gott mit Noah schließt, für immer gerettet vor der Sintflut, erzählt an diesem Sonntag die Lesung aus dem Alten Testament. Der Bogen in den Wolken ein Zeichen für diesen ewigen Bund zwischen Gott und der Erde. Uns Menschen dieser Planet liebevoll geliehen. Anvertraut. Zu bewahren und zu verteidigen. Heimat für uns und die, die wir lieben.
So leben wir so gut und mutig und froh es geht als Menschen unter Menschen, als menschliche Geschöpfe unter nichtmenschlichen Wesen und geschaffenen Dingen. Diese und einander zu bewahren und zu beschützen und zum Blühen zu bringen.
Das Leben zu bewahren und dem Tod zu wehren, wo er sich zur Unzeit mächtig macht. Aus Liebe. Und die ist stark wie der Tod, feurig und nicht zu besiegen, nicht zu löschen, nicht mundtot zu machen, nicht klein zu kriegen,
Am Ende wird die Liebe sein und das letzte Wort haben! So lesen wir im Predigttext zwischen den Zeilen. Und so hat es Paulus in seinem Hohelied der Liebe übersetzt.
Stimmt das denn?
So viele Liebende enttäuscht.
So viele guten Willens verraten und verkauft.
Die gute Schöpfung Gottes von unserer Gier in die Tonne getreten.
Arme und Schwache von neuen Krankheiten vielfach mehr betroffen als die in Wohlstandsgesellschaften.
Kriege auf der ganzen Welt, auch in Europa.
Geben wir der Liebe das letzte Wort. Das, das am Anfang war und bei Gott, und Fleisch wurde, um uns die rechte Sache und die rechte Sprache und den Weg und das Leben zu lehren.
Geben wir der Liebe den rechten Ton mit einer Leidenschaft, die dem Tod die Stirn bietet.
Voll Glut und Feuer. Sie soll nicht untergehn, solange wir leben.
Und wir Menschen wollen sie teilen mit allem, was lebt, mit allem, was Gott geschaffen hat und was wir in seinem Namen behüten sollen.
Lasst uns uns verbinden und aufstehn, dass den Worten Taten folgen.
Lasst uns einen guten Schluss suchen und finden – gemeinsam und mit Gott für uns und die Welt.
Von Bertolt Brecht kennen wir eine wunderbare Formulierung dafür, wie wir von Hörenden und Zuschauenden zu verantwortlich Handelnden und Denkenden werden können:
Verehrtes Publikum, los, such dir selbst den Schluß! Es muß ein guter da sein, muß, muß, muß!
Lasst uns Friedensgeschichte schreiben im Namen Gottes.
Lasst uns Heilsgeschichte schreiben als seine Ebenbilder.
Lasst uns Schöpfungsgeschichte schreiben durch Gottes Gnade.
Lasst uns Liebesgeschichten schreiben, die dem Tod die Stirn bieten.
Amen – das sei gewisslich wahr.
Hohelied 8,6b–7