Aussprache zum Bischofsbericht I
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Am Nachmittag stand die Diskussion über den Bericht von Landesbischof Meister vom Vormittag auf der Tagesordnung der Landessynode. Mehrere Synodale hoben die hohe Bedeutung der Seelsorge für das kirchliche Leben hervor, die auch angesichts der bevorstehenden strukturellen Veränderungen, die Landesbischof Meister in seinem Bericht angesprochen hatte, nicht verloren gehen dürfe.
Ralf Meister bestätigte in seiner Antwort auf die synodalen Anfragen den bedeutenden Stellenwert der Seelsorge und unterstrich, dass es auch immer eine unsichtbare Gegenwart der Gemeinschaft der Gläubigen gebe und dieses Unsichtbare sei äußerst vital und müsse als kostbarer Schatz bewahrt werden.
In Anknüpfung an die Frage von Christian Sürie (Hildesheim) stellt Meister heraus, dass es entscheidend sei, die Auswirkungen technologischer Entwicklungen zu betrachten und einzuschätzen, damit kommende Generationen konstruktiv damit umgehen könnten. Mit Blick auf das Beispiel Kernenergie sagte er: „Diese Technologie wird das Nachleben des homo sapiens überschreiten. Da haben wir eine besondere Verantwortung. Hier liegen auch Herausforderungen in der ethischen Urteilsbildung.“
Zu den bevorstehenden strukturellen Änderungen innerhalb der Kirche ergänzte der Landesbischof: „Dieser Bischofsbericht ist eine Ermutigung, sich noch klarer darüber zu werden, dass wir manches noch schneller verändern müssen, wenn wir den Auftrag als Kirche in einer sich rasant verändernden Gesellschaft wahrnehmen wollen.“ Mehr als zuvor müsse gefragt werden, ob die Art und Weise die angemessene sei, die Verkündigung des Evangeliums in die Welt zu tragen. „In kommenden Zeiten müssen wir uns im organisatorischen Bereich verändern. Die zwangsweise Verpflichtung, das parochiale Ordnungsprinzip territorial fortzusetzen, ist eines der größten Hindernisse in der Fortentwicklung unserer Kirche“, sagte der Landesbischof.
Die Digitalisierung dagegen könne den Dialog an sich und die Intensität der Kommunikation stärken. „Diese Virtualität der Gemeinschaft ist grenzenlos wie die klassische Grundbestimmung des Christentums.“ Dies seien Themen, „die bei künftigen Innovationen sicher auf uns zukommen“.
Karin Köhler (Hildesheim) unterstützte die Überlegungen des Landesbischofs, die Erfahrungen aus der „Zeit für Freiräume 2019“ weiterzuführen. Diskutiert wurde auch über den Missionsbegriff, den der Landesbischof in seinem Bericht skizzierte. Mirko Peisert (Hildesheim) hob hervor, dass es wichtig sei, unterschiedliche Formen kirchlichen Lebens zu fördern, um einer Milieuverengung in den Gemeinden entgegenzuwirken.
Landesbischof Meister nutzte die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass geistliche Energie vor Ort in den Kirchenkreisen durchaus unterstützt werden solle. Er sehe jetzt schon viele innovative Sprünge durch die „Zeit für Freiräume“. „Es gibt sicher Öffnungen, von denen wir uns jetzt noch keine Vorstellungen machen können“, so Meister. Der Begriff „Mission“ habe einen weiten Horizont und es gehe jeweils um "geistliche Aufbrüche."