Startseite Archiv Nachricht vom 17. Mai 2019

Erprobung für neue Baufachverwaltung beginnt

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Die Neuordnung der landeskirchlichen Baufachverwaltung geht in eine entscheidende Phase. Oberlandeskirchenrat Adalbert Schmidt, Leiter der Bauabteilung im Landeskirchenamt, skiziierte am Freitagnachmittag den Kirchenparlamentarier*innen das Modell, das nach einem umfangreichen Beteilungsprozess jetzt in die Erprobung gehen soll.

Aktuell gibt es unterschiedliche Formen der Bauverwaltung für die rund 8.000 Gebäude, die sich überwiegend im Besitz der Kirchengemeinden und Kirchenkreise befinden. Es sei in den letzten Jahren nicht gelungen, den Gebäudebestand zu verringern, so Schmidt. Allerdings hätten gerade veröffentlichten die Projektionen zur Verringerung der kirchlichen Finanzkraft in den nächsten Jahrzehnten deutlich gemacht, dass eine Reduzierung der Gebäude unbedingt notwendig sei.

Der Beratungsprozess zur Neuordnung des Baufachverwaltung, der im Jahr 2014 begann, wurde die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement unterstützt, erläuterte Schmidt. Erprobt werden solle nun der Aufbau regionaler Baufachzentren. Diese würden so in der Landeskirche angesiedelt, dass sie für die Verantwortlichen in den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen in einer Fahrtzeit von einer Stunde zu erreichen seien. Eine Umfrage unter 140 Kirchengemeinden während des Planungsprozesses habe ergeben, dass dort eine Entlastung durch gut erreichbare Anlaufstellen, die qualifzierte, baufachliche Unterstützung geben könnten, als dringend notwendige Entlastung angesehen würde. Die neuen Zentren sollen für den gesamten kirchlichen Gebäudebestand zuständig sein, also für Kirchen ebenso wie für Pfarr- und Gemeindehäuser, und dabei alle relevanten Fachgebiete abdecken (Beratung, Planung, Denkmalpflege, Baubetreuung).

Die Kirchenkreise bzw. die Kirchengemeinden sollen auch künftig für die Finanzplanung und das Gebäudemangagement zuständig sein. Zur Aufsicht über die neuen Bauzentren würden Baukommissionen gebildet, in denen die Kirchenkreise und Kirchenämter, für ein Zentrum zuständig sei, vertreten seien. Ein erstes regionales Bauzentrum sollen nun an einem geeigneten Standort für die Dauer von drei Jahren erprobt werden. Dabei ist eine externe fachliche Begleitung sowie eine Evalution nach drei Jahren vorgesehen.

Parallel dazu wird das Rahmenvertragsmodell aus zwei Kirchenkreisen, bei dem Beratungsleistungen an externe Dienstleister vergeben werden, evaluiert/Vergabe externe Beratungsleistungen“ der Kirchenkreise Burgdorf und Burgwedel/Langenhagen evaluiert, um die Möglichkeit offen zu halten, ggf. beide Modelle parallel in der Landeskirche zu etablieren.

Ziel sei es insgesamt, dass bereits bestehende, erfolgreiche Modelle der Baufachverwaltung wie Rahmenverträge mit Architekturbüros oder der Betrieb eigener Fachfirmen für Bauprojekte auch im neuen Modell fortgeführt werden können.

In der Aussprache unterstützte Bettina Siegmund (Leer) als Vorsitzende des Umwelt- und Bauausschusses die Vorschläge und das Vorgehen des Landeskirchenamts zum Aufbau der regionalen Baufachzentren. Das jetzt zur Erprobung vorgesehene Modell sei auch vom Synodenausschuss favorisiert worden.

Philipp Meyer (Hameln) berichtete, dass eine Reihe von Superintendent*innen dem neuen Modell sehr skeptisch gegenüberstehen würden, da es Vorbehalte gebe, dass die Regionalzentren für die Kirchengemeinden wirklich eine Verbesserung der Betreuung darstellen würden.

Die Synode folgte jedoch mit großer Mehrheit der Empfehlung des Umwelt- und Bauausschusses und stimmte zu, die für die Erprobung notwendigen Haushaltsmittel freizugeben.

Bild: Jens Schulze