Evaluation des EMSZ
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Die Landeskirche hat mit der Bündelung der Kommunikation den ersten notwendigen Schritt hin zu einer Professionalisierung der Kommunikation getan. Dies ist ein „Kernergebnis“ der Evaluation des Evangelischen MedienServiceZentrums (EMSZ) durch die Beratungsfirma „Kirchner + Robrecht management consultents“. Das Kuratorium des EMSZ hatte das Unternehmen mit einer Begutachtung der im Juni 2010 gestarteten Einrichtung beauftragt. Auf Wunsch der Landessynode legte der Ausschuss für Öffentlichkeit, Medien und Kultur nun einen entsprechenden Bericht vor. „Das EMSZ ist gut, aber es kann noch deutlich besser werden“, resümierte der Ausschuss-Vorsitzende Jörn Surborg (Wolfsburg) in seiner Rede zur Einbringung des Berichts.
Die drei Abteilungen des EMSZ böten den gewünschten Service für die Landeskirche, stellte die Unternehmensberatung fest. Der Bereich Internet habe die an ihn gerichteten Erwartungen unter anderem durch qualitativ sehr hochwertige und engagierte Arbeit erfüllt. Auch die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit sei sehr gut vernetzt, das Fundraising wird als sehr kompetent bewertet. Allerdings fehle in der Landeskirche bislang ein übergreifendes Kommunikationskonzept, bemängelt die Studie zur Evaluation. Zudem gebe es keine klare Rollendefinition des EMSZ.
Während die Zusammenführung der Bereiche in einer Geschäftsführung zu einer besseren Abstimmung geführt habe, sei die Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Kirchenfunk, dem Evangelischen Pressedienst, der Evangelischen Zeitung und dem Lutherischen Verlagshaus „nicht optimal“. Auch die Kooperation mit ähnlichen Arbeitsbereichen im Haus kirchlicher Dienste sowie dem Diakonischen Werk bleibe „deutlich hinter den Möglichkeiten zurück“. Hier gebe es außerdem parallele Strukturen, zeigt die Evaluation von „Kirchner + Robrecht“. Während die Crossmedialität im Bereich Internet gut vorangekommen sei, müssten die Ansätze auch in den anderen Bereichen noch deutlich ausgebaut werden, skizziert die Unternehmensberatung ein weiteres Defizit.
Oberlandeskirchenrat Rainer Kiefer Bild: Jens Schulze
Die Erarbeitung einer Kommunikationsstrategie wird von der Beratungsfirma als vorrangige Aufgabe genannt, zudem seien Ziele und Rolle des EMSZ zu definieren. Schließlich gilt die Zusammenführung aller Medienaktivitäten an einem Standort als wünschenswert - wenngleich sie nach Auffassung des Öffentlichkeitsausschusses "nachrangig" sei.
Laut Ausschuss-Bericht ist das grundsätzlich positive Ergebnis der Evaluation „Ausdruck der erheblichen Einsatzbereitschaft, des Engagements und der Kreativität der Mitarbeitenden im EMSZ“. Im Anschluss an Empfehlungen der Unternehmensberatung begrüßt der Ausschuss „die Bereitschaft des Landeskirchenamtes, zeitnah ein landeskirchliches Kommunikationskonzept zu erarbeiten und dabei die dringend erforderliche Rollenklärung für die Arbeit des EMSZ vorzunehmen“. Handlungsbedarf sieht der Ausschuss unter anderem in der Frage, ob der Bereich Fundraising aus dem EMSZ ausgegliedert werden sollte, da keine inhaltliche Begründung dafür erkennbar sei. Ein Argument, dem der Synodale Alwin Pfanne (Aurich) kaum folgen kann. Er plädierte in der Aussprache dafür zu prüfen, "ob das wirklich so ist", dass es kaum praktische Arbeitsbezüge zwischen dem EMSZ und der Abteilung Fundraising gibt.
Angesichts der hohen Arbeitsbelastung in der Abteilung Internet sei zu fragen, ob einzelne Bereiche wie etwa das online- „Tagesthema“ entfallen könnten. Anders als „Kirchner + Robrecht“ ist der Öffentlichkeitsausschuss skeptisch, ob sich die Landeskirche in sozialen Netzwerken engagieren sollte. Das hätte einen "erheblichen Personlaleinsatz zur Folge", so die Einschätzung des Ausschusses.
Über die Umsetzung der Ergebnisse der Evaluation soll der Synode im Herbst berichtet werden.