Startseite Archiv Bericht vom 28. Mai 2013

Bericht des Landessynodalausschusses

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Der landeskirchliche Haushaltsabschluss 2012 ergibt ein positives Ergebnis aus so genannter „ordentlicher Tätigkeit“ in Höhe von 50,2 Millionen Euro. „Das ist ein großer Erfolg, der ohne die konsequente Umsetzung der Aktenstück 98-Einsparvorgaben nicht möglich gewesen wäre“, sagte Jörn Surborg bei der Einbringung des Berichts des Landessynodalausschusses (LSA). Zudem waren die Erträge der Kirchensteuer demnach netto rund 40 Millionen Euro höher als veranschlagt. Trotz negativer Grundannahmen im Blick auf die Entwicklung der Gemeindegliederzahlen und der Finanzkraft bleibe die hannoversche Landeskirche handlungsfähig, bilanzierte Surborg.

Auch für die Kirchenkreise hatte der LSA-Vorsitzende eine gute Nachricht: 15 Millionen Euro sollen dorthin ausgeschüttet werden. Dass durch diesen „unverhofften Geldsegen“ Personaleinsparungen möglicherweise hätten vermieden werden können, sei nicht zu ändern, sagte Surborg, „weil wir erst dann Beträge ausschütten können, wenn das Ergebnis feststeht“. Sollten in Zukunft weitere Ausschüttungen möglich sein, könnten diese zunächst in einer Rücklage gesammelt und zu Beginn eines Planungszeitraums den Kirchenkreisen auf ihre Einsparsumme angerechnet werden, lautet ein Vorschlag des LSA.

Um die Attraktivität des Pfarrberufes hochzuhalten, regt der die Landessynode zwischen den Tagungen vertretende Ausschuss an, Pastorinnen und Pastoren ab dem 53. Lebensjahr nach A 14 zu besolden. Der LSA halte die Rückkehr zu dem bis 1997 geltenden Verfahren auch deshalb für notwendig, „weil die Pfarrerschaft im Verhältnis zu anderen Berufsgruppen nicht in gleicher Weise von der allgemeinen Vergütungsentwicklung seit Mitte der 1990er Jahre profitiert hat". Allerdings müsse das Thema noch weiter beraten werden. Ziel sei ein Beschluss durch die Synode der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen im kommenden Jahr.

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Jörn Surborg berichtet. Bild: Jens Schulze

Ein weiteres Thema der Berichterstattung war die Kollektenbewirtschaftung, nachdem das Oberrechnungsamt der EKD festgestellt hatte, dass Kollektenmittel teilweise nicht zeitnah dem Verwendungszweck zugeführt werden konnten. „Im Ergebnis gibt es fast immer nachvollziehbare und gute Gründe, warum der Abschluss so lange dauert“, sagte Surborg. Allerdings bildeten Kollektenmittel „das sensibelste finanzielle Kapital, über das wir als Kirche verfügen“, so Surborg. Bei den jeweiligen Beratungen zum Haushaltsabschluss soll dieser Aspekt deshalb künftig „genauer beleuchtet“ werden.

Laut LSA-Bericht werden zur Finanzierung der Gleichstellungsbeauftragten in den Kirchenkreisen für die Jahre 2013 und 2014 jeweils 350 000 Euro bereitgestellt. Zugleich soll eine Evaluation zeigen, ob dieses Budget für die Folgejahre angemessen ist.

Unter der Überschrift „Respiratio“ plant die Landeskirche seit längerem eine Krisenseelsorge für Pastorinnen und Pastoren und weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Errichtung des Instituts im Kloster Amelungsborn, wie zunächst geplant, lässt sich laut LSA-Bericht indes nicht umsetzen. Dafür sei nun das Kloster Barsinghausen im Gespräch. Die Nähe zu Hannover sei für die Bereitstellung therapeutischer Anwendungen von Vorteil, heißt es. Langfristig könnten im Kloster Barsinghausen zehn Wohnungen für Kursteilnehmer zur Verfügung stehen.

Der Vorsitzende des Landessynodalausschusses (LSA) Jörn Surborg hat in seinem Bericht auch an das 150-jährige Jubiläum der hannoverschen Landessynode erinnert. Ihm sei wichtig, „dass 15 Jahre nach der Revolution von 1848 eine Kirche darauf setzt, Entscheidungen durch Reden und Majoritätsbeschluss statt durch Anordnung von Oben zu treffen“. Die Gesetzgebungskompetenz und das Budgetrecht seien bis heute die stärksten Instrumente der Landessynode.

Im Blick auf die Zukunft sei angesichts der Aufgabenfülle indes zu fragen, wo etwa die Grenzen des synodalen Ehrenamts liegen. Die kirchenleitenden Organe sollten über ihr jeweiliges Rollenverständnis nachdenken, sagte Surborg und erinnerte an Zeiten, als Synodale beispielsweise im Landeskirchenamt ihr Feindbild sahen oder den Kirchensenat abschaffen wollten.

„Auf der anderen Seite können wir aber selbstbewusst feststellen, dass die Landessynode ihre Gestaltungskraft immer wieder bewiesen hat“, sagte der LSA-Vorsitzende. Er wünsche sich eine weitere Stärkung des synodalen Elements, mehr demokratische Beteiligung und Transparenz von Entscheidungen. Zum Selbstbewusstsein gehöre auch zu sagen: „Die Arbeit in dieser Landessynode macht mir viel Spaß, weil sie sach- und zielorientiert ist, von gegenseitiger Wertschätzung getragen wird und über alle Gruppengrenzen hinweg das Gefühl erzeugt: Wir sind eine christliche Gemeinschaft!"

Diskussion zum Bericht

Der Landessynodalausschuss (LSA)

Die sieben Mitglieder des Landessynodalausschusses treffen sich in der Regel monatlich zu einer ganztägigen Sitzung, um ihre nach der Kirchenverfassung vorgesehenen Aufgaben wahrzunehmen.

Zu Beginn der Synodaltagungen berichtet der Vorsitzende des Landessynodalausschusses über die Beratungen und Beschlüsse.