Startseite Archiv Bericht vom 05. Juni 2008

Kinderarmut hat viele Gesichter

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Die Dezernenten Dr. Kerstin Gäfgen-Track und Dr. Christoph Künkel haben für das Landeskirchenamt heute der Synode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers das Konzept einer Initiative zur Bekämpfung von Armut unter Kindern vorgestellt.

Das Konzept trägt den Titel „Kinderarmut hat viele Gesichter. Herausforderungen für Kirche und Gesellschaft“. Es soll für das Thema Kinderarmut sensibilisieren. Bereits bestehende Initiativen werden dann aufeinander abgestimmt und neue Initiativen gefördert. Es ist vorgesehen, insbesondere in Kindertagesstätten, Schulen und Horten Projekte zu initiieren.

Die Initiative soll zum Schuljahresbeginn 2008/2009 beginnen und in besonderer Weise die Situation der Erstklässler in den Blick nehmen. Die Grundausstattung mit Schultüte, Schulranzen, Büchern und Arbeitsmaterial verursacht für Eltern, die den Unterhalt ihrer Familie aus Hartz-IV-Mitteln bestreiten müssen, große Kosten. Dafür erhalen sie keine zusätzliche staatliche Unterstützung.

Es ist vorgesehen, im Haushalt 2009/2010 für die Initiative eine Million Euro zur Verfügung zur Verfügung zu stellen. Eine Bonifizierung ist vorgesehen. Mittel, die vor Ort oder in der Region aufgebracht werden, sollen mit bis zu 10.000,- Euro gefördert werden: Für je drei eingeworbene Euro gibt die Landeskirche einen Euro dazu. Mindestens 100 Projekte können so unterstützt werden. Starterpakete für Erstklässler sollen im Verhältnis 1 zu 1 ebenfalls mit bis zu 10.000,- Euro bonifiziert werden.

Oberlandeskirchenrat Dr. Christoph Künkel nannte es einen „Skandal“, dass wir heute in Deutschland wieder von Kinderarmut sprechen müssen.

Die Synodale Antje Stoffregen aus Lüneburg betonte, Bildungs- und Teilhabegerechtigkeit könne es nur geben, wenn die Kosten für die Grundausstattung von Schülerinnen und Schülern in die Regelsätze von Hartz-IV aufgenommen werden. Dies sei Aufgabe der Politik.


Anmerkung:
Am Nachmittag des 6. Juni 2008 wurde die Durchführung dieser Initiative von der Landessynode mit großer Mehrheit beschlossen.