Startseite Archiv Bericht vom 11. Juni 2002

Engagierte Diskussion über Reformvorschlag

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Ernsthaft und engagiert führte die Synode der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers die Debatte um die Struktur des Protestantismus in Deutschland im Anschluss an den Vortrag von Professor Christoph Markschies.
Zunächst ergriff der Synodale Abt D. Horst Hirschler das Wort. Der ehemalige Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) plädierte für eine „deutsche evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses mit einer unierten Klasse“. Er hob die Leistungen der VELKD hervor und betonte, dass die EKD, da sie nicht auf einem einheitlichen Bekenntnis gründe, kein Ansprechpartner für ökumenische Lehrgespräche sei.
Für den Bischofsrat votiertet Landessuperintendent Hans-Hermann Jantzen für den Reformvorschlag von Eckhart von Vietinghoff. Es gebe keine theologischen Gründe, die konfessionellen Bünde aufrecht zu erhalten. Aus kirchenpolitischen Erwägungen sei es richtig, mit der Reform auf mehr Transparenz bei Entscheidungen, Effektivität und den sinnvollen Einsatz von finanziellen und personellen Ressourcen hinzuarbeiten.
Wolf von Nordheim, Synodaler aus Uelzen, verwies auf die großen Herausforderungen der Kirche in der heutigen Gesellschaft. Heute sei Orientierung durch christlichen Glauben gefragt und nicht innerkirchliches Gerangel. Der Reformvorschlag helfe, die Kräfte der evangelischen Kirchen für die heutigen Aufgaben in der Gesellschaft zu konzentrieren.
An die Diskussion, die den Reformvorschlag mit großer Zustimmung aufnahm, schloss von Vietinghoff ein Resümee an, in dem er auf die Rückmeldungen der vergangenen sechs Monate zu seinen Vorschlägen einging. Angesichts der dramatischen Herausforderungen, vor denen die evangelische Kirche heute stehe, seien Erkennbarkeit und Effektivität gefragt. Hierzu sei eine EKD mit einer lutherischen, einer unierten und einer reformierten „Klasse“ die sinnvollste Struktur. In diesem Sinne sei sein Vorschlag ein „Pro-Papier“ für die Stärkung der evangelischen Kirche – kein Anti-Papier gegen die VELKD.