Startseite Archiv Bericht vom 31. Mai 2018

Bischofsbericht 3: Mitarbeit in der Kirche

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Im zweiten Teil seines Fragenkatalogs widmete sich der Landesbischof der Mitarbeit in der Kirche und fragte hier zuerst nach der zukünftigen Rolle von Ehrenamtlichen. Die Kirche lebe aus der Dienstgemeinschaft von Haupt- und Ehrenamtlichen in allen Bereichen, so Meister. Es gäbe keine evangelische Kirche ohne engagierte Christinnen und Christen, die „Zeit, Ideen, Leidenschaft und auch Finanzen einsetzen und die ihrem christlichen Glauben eine sichtbare Gestalt geben."

Vermutlich würde in den kommenden Jahren weiter zielführend diskutiert werden, welche zusätzliche Aufgaben ordnungsgemäß berufenen Personen im Ehrenamt, neben dem Halten der Gottesdienste und der Einsetzung des Abendmahls, übertragen bekommen können. „Weltweit gibt es in kleinen wie in großen Kirchen Gemeinden, die neben- oder ehrenamtlich geleitet werden. Auch das wird zukünftig bei uns so sein“, so Meister.

Bild: Jens Schulze

Pastorinnen und Pastoren nehmen in der öffentlichen Wahrnehmung eine besondere Funktion innerhalb der Kirche wahr, sagte der Landesbischof. „Das wird so bleiben!“ Gleichzeitig mahnte Meister eine Entlastung von Veraltungsarbeit für Pastorinnen und Pastoren sowie Diakoninnen und Diakone an. „Warum laufen nicht noch mehr Pilotprojekte mit der Beschäftigung von Verwaltungsfachangestellten für die Begleitung von Kirchengemeinden, die vollständig das administrative Management koordinieren?“ Meister schlug eine Pilotphase vor, die aus einem Zukunftsfonds finanziert werden könne.

Die jetzige Zahl der Pastorinnen und Pastoren werde bis 2030 von 1786 auf rund 1200 sinken. Angesichts des prognostizierten Rückgangs der Mitgliedzahlen werde das nicht dazu führen, dass die Zahl der Gemeindeglieder, für die ein Pastor oder eine Pastorin zuständig sei, signifikant wachsen würde. „Aber die territorialen Zuständigkeitsbezirke werden sich bei gleichbleibender Zahl der zu versorgenden Mitglieder in ländlichen Räumen noch einmal deutlich vergrößern.“ Hier liege die Lösung nicht nur in Fusionen von Kirchengemeinden. Meister nannte die verstärkte Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt in der Leitung oder die Bildung multiprofessioneller Teams als Anknüpfungspunkte für die künftige Gestaltung der Kirche in der Fläche. „Wir brauchen deutlich mehr Innovationspotenzial im Verhältnis Gemeindepfarramt – Kirchengemeinde. Nur die Reduktion der Gemeindezahl durch Fusion oder Kooperation wird kein Mittel der Zukunft sein, weder für die Pastorinnen und Pastoren noch für die Gemeinden“, sagte Meister.

In Bezug auf die Reduzierung von Funktionspfarrstellen mahnte Meister eine „geistliche Profilierung im Funktionspfarramt“ an. Ordinierte Geistliche in einem außergemeindlichen Dienstverhältnis sollten verpflichtend mit  regelmäßigen Gottesdiensten oder Amtshandlungen im Kirchenkreis tätig sein.