Startseite Archiv Bericht vom 30. Mai 2018

Aussprache zum Bericht

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In der Aussprache zum Bericht des Landessynodalausschusses rief Synodale Annegret Albers aus dem Sprengel Lüneburg ihre Mit-Synodalen dazu auf, das Projekt „Zeit für Freiräume“ im Jahr 2019 als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu unterstützen. Gespräche mit einem Superintendenten sowie einem Pastor aus ihrem Umfeld, die über die hohe Arbeitsbelastung klagten, hätte sie als sehr alarmierend empfunden. Oft fehlten offensichtlich der Mut und die Entschlossenheit bei Entscheidungen, Überflüssiges wegzulassen. Hier sollten die Mitglieder der Landessynode in ihrer Arbeit vorbildlich vorangehen.

Als Reaktion auf den Projektbericht des Evangelisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen (ELM) zur Vermeidung von Fluchtursachen in Afrika fragte der Synodale Rolf Bade aus dem Sprengel Hannover, ob auch im kommenden Haushaltsplan eine Fortsetzung der Aktivitäten und Projekte in der Arbeit mit Geflüchteten vorgesehen werden könnte. Dr. Jens Rannenberg aus dem Sprengel Lüneburg schlug eine Summe in der Größenordnung von 1-1,5 Millionen Euro vor, die wie beim letzten Mal aufgeteilt werden solle auf diakonische Projekte und Bildungsprojekte.

Jörn Surborg bat darum, die Evaluation der vergangenen Projekte abzuwarten, bevor über konkrete Summen debattiert werde. Vielleicht ergebe sich aus der Evaluation der durchgeführten Projekte eine neue Akzentuierung in der Verteilung der Mittel, so Surborg. Auf die Anfrage von Rolf Bade nach konkreten Erfahrungsberichten aus den unterschiedlichen Projekten des ELM, bot Ottomar Fricke aus dem Sprengel Lüneburg an, dass Pastorin Madika aus Südafrika bei der kommenden Tagung der Landessynode persönlich von ihrer Arbeit vor Ort berichten könne.

Im Zuge der Aussprache über die Personalsituation der Pastorenschaft in der Landeskirche erläuterte Dr. Nicola Wendebourg, dass die Mehrheit der Personen auf beweglichen Stellen selber nicht gesundheitlich eingeschränkt wäre. Vielmehr seien diese Stellen überwiegend mit Springern besetzt, die gesundheitlich- eingeschränkten Kolleginnen und Kollegen in den pfarramtlichen Tätigkeiten entlasteten. Der Begriff „Einsparung im Bereich von Funktionsstellen“ bedeutet vor dem Hintergrund der zunehmenden Anzahl von Vakanzen, dass momentan eine Priorität auf der Besetzung von Stellen im Gemeindedienst vor Funktionsstellen bestehe.

Die Stelleneinsparungen im Bereich der Funktionsstellen sollen mit dem Einsatz von Externen kompensiert werden. So werden z.B. Diakoninnen und Diakone seelsorgerlich ausgebildet, um in der Krankenhausseelsorge zu arbeiten.

Der Synodale Dr. Jörg Zimmermann wies darauf hin, dass die Synode sich der Diskussion um die Bedeutung von Funktionspfarrstellen stellen solle, da das Thema ansonsten an anderer Stelle immer wieder auftauche.

Der Jugendvertreter Jonas Jakob Drude fragte, ob man auch mit einem Magister-Abschluss, bei dem die Prüfungshoheit bei der Hochschule liegt, zur Vikariatsausbildung zugelassen werden könne. Dr. Wendebourg verneinte dieses. Die Prüfungsordnung sehe als Zugangsvoraussetzung eindeutig ein kirchliches Examen vor. Eine Änderung dieser Ordnung bedürfe eines längeren Änderungsprozesses. Die weitere Beratung über eine Verbesserung der Rahmenbedingungen im ersten kirchlichen Examen und die Frage, ob auch ein Magister-Abschluss als Zugang zum Vikariat ausreiche, wurden auf Antrag des Jugenddelegierten Drude an den Ausschuss für kirchliche Mitarbeit überwiesen.

In Bezug auf die öffentliche Aufmerksamkeit um die Glocken mit nationalsozialistischen Symbolen in den Orten Schweringen und Faßberg erläuterte der Geistliche Vizepräsident des Landeskirchenamtes Arendt de Vries das Vorgehen der Kirchenleitung. De Vries stellte klar, dass die Entscheidung über den weiteren Betrieb und den Verbleib der Glocke in jedem Fall bei dem zuständigen Kirchenvorstand bzw. Kappellenvorstand gelegen habe. Die Kirchenleitung habe sich allerdings klar positioniert und sei der Meinung, dass die Glocken abgenommen werden sollten.

Das sei teilweise als „Druck von oben“ wahrgenommen worden und habe auch mit dazu geführt, dass sich Gruppen in Schweringen und Faßberg gebildet haben, die sich für den Erhalt der Glocken einsetzen. Für ihn sei trotzdem deutlich, so de Vries, dass der Umgang mit den Glocken nicht nur allein die Kirchengemeinde betreffen würden, sondern die gesamte Landeskirche. Weiter beobachte er die Sorge einiger Kirchenmitglieder vor Ort, dass durch das Abnehmen der Glocke die gottesdienstlichen Segenshandlungen der vergangenen Jahre in Frage gestellt würden. De Vries stellte klar, dass er diesen Sachverhalt vor Ort aus theologischer Perspektive erläutert habe. Der Segen der Gottesdienste, zu denen die entsprechenden Glocken geläutet worden sind, sei unverändert gültig.