Inklusion in Kindertagesstätten
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Die mit dem Stichwort „Inklusion“ bezeichnete Einbeziehung aller Menschen soll in immer mehr evangelischen Kindertagesstätten zum Alltag werden. Dies ist nach dem von Oberlandeskirchenrat Dr. Christoph Künkel eingebrachten Bericht des Landeskirchenamtes zur „Umsetzung inklusiver Konzepte in Kindertagesstätten“ das Ziel. Dazu sollen Leitungskräfte in einer Langzeitfortbildung als „Fachkraft für inklusive Pädagogik“ qualifiziert werden. Parallel dazu sollen so genannte Inhouse-Seminare bzw. Seminare auf Kirchenkreisebene im Baukasten-System angeboten werden.
Die Idee der Inklusion ist in der hannoverschen Landeskirche nicht neu: Es gebe bereits 185 integrativ arbeitende Gruppen, zudem würden Einzelintegrationen gefördert. Laut Künkel geht es bei der Inklusion indes nicht nur um Integration, sondern vielmehr um ein neues Denken. Dadurch sollten Barrieren und Aussonderungen abgebaut werden. Die „Kindertageseinrichtung für alle“ beruhe auf dem Konzept einer „vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung“.
Pro Sprengel könnten zunächst bis zu drei Leitungspersonen an einer der beiden geplanten, auf eineinhalb Jahre angelegten Langzeitfortbildungen teilnehmen. Sie könnten mit neu erworbenen Kenntnissen einer „Pädagogik der Vielfalt“ anschließend als Multiplikatoren fungieren, etwa bei den Inhouse-Seminaren referieren. Hier werden die wesentlichen theoretischen Grundlagen und pädagogischen Umsetzungsmöglichkeiten für Teams auf Kirchenkreisebene vermittelt.
Während die Bausteinreihe eines Inhouse-Seminars mit 8000 Euro Kosten kalkuliert ist und von der Landeskirche mit 50 Prozent bonifiziert wird, werde eine Langzeitfortbildung mit 16500 Euro zu Buche schlagenn. Wegen der Multiplikatorenfunktion der Absolventen sollen diese Kosten vollständig von der Landeskirche getragen werden.
Die Landessynode nahm den Bericht zustimmend zur Kenntnis. Landeskirchenamt und Finanzausschuss wurden gebeten, die Finanzierungsmöglichkeiten der in den Jahren 2013/2014 zu erwartenden Kosten in Höhe von insgesamt 93 000 Euro zu prüfen. Der Synodale Rolf Bade (Hannover) mahnte in der Aussprache dazu, nicht bei den Kindertagesstätten stehen zu bleiben. Der Auftrag zur Umsetzung inklusiver Konzepte betreffe auch die evangelischen Schulen.
OLKR Dr. Christoph Künkel, Direktor des Diakonischen Werkes. Bild: Jens Schulze