Startseite Archiv Bericht vom 15. Juni 2012

Hochschularbeit in der Landeskirche

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Die besondere Bedeutung der evangelischen Hochschularbeit für den gesamtkirchlichen Auftrag hob Dr. Kerstin Gäfgen-Track, die zuständige Oberlandeskirchenrätin, bei ihren Ausführungen vor der Synode hervor.

Kirche müsse hier besonders präsent sein, um als Dialogpartner bei ganz unterschiedlichen Themen wahr- und ernstgenommen zu werden.

In der Hochschularbeit zeichne sich gerade ein Wandel ab, so Gäfgen-Track weiter: Neben der traditionellen Seelsorge- und Gemeindearbeit mit Studierenden rücke zunehmend die Arbeit mit allen Hochschulangehörigen in den Fokus.

Dazu gäbe es an den Hochschulstandorten ganz unterschiedliche Formate mit denen dieses gelänge.

Die Oberlandeskirchenrätin dankte ausdrücklich den Hochschulpastorinnen und -pastoren, die gerade sehr intensiv mit einer Neuaufstellung der kirchlichen Hochschularbeit beschäftigt seien.

In Zukunft sei geplant, sowohl zentrale Hochschulforen mit hochkarätiger Besetzung durchzuführen als auch die bereits bestehenden dezentralen Formen mit ihren jeweiligen Ausprägungen zu fördern.

Dieses unterstützte auch der Synodale Rolf Bade (Hannover). Er sei sehr erfreut darüber, dass jetzt wieder darüber nachgedacht werden könne, die kirchliche Hochschularbeit zu stärken und dafür finanzielle Mittel bereit zu stellen.

Oberlandeskirchenrat Michael Wöller, der in der Landeskirche für die theologische Aus- und Weiterbildung zuständig ist, erläuterte anschließend die Hochschularbeit an der Universität in Göttingen. Seit 2007 betreibt die Landeskirche das Evangelische Studienhaus in unmittelbarer Nähe zum Campus. Ein vielfältiges Veranstaltungsangebot richte sich an die gesamte Hochschulgemeinde. Dazu gehörten Ausstellungen wie die Barlach-Kollwitz-Ausstellung 2010 oder die Vortragsreihe „lecture“: Prominente Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kirche hielten hier vielbeachtete Festvorträge. Anschließend sei dann bei einem Empfang im Studienhaus die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Daneben gäbe es im Studienhaus gezielt Angebote für Theologiestudierende: Neben Sprach- und Lektürekursen würden auch Bibelkunde und Studien- und Examensberatung angeboten. Auch sei es für Studierende möglich, im Studienhaus zu wohnen.

Besonders stellt Wöller das Veranstaltungsformat des Campus-Tag heraus: Dieser wendet sich an Schülerinnen und Schüler mit dem Ziel, sie für das Theologiestudium zu gewinnen. In Vorlesungen und Gesprächsrunden mit Professorinnen und Professoren und Theologiestudierenden sei Raum für alle Fragen rund um das Theologiestudium.
Schließlich sei das Studienhaus auch für das sogenannte Kontaktstudium zuständig: Pastorinnen und Pastoren bekommen hier die Möglichkeit, für ein Semester wieder zurück an die Universität zu gehen. Von ihren sonstigen pastoralen Aufgaben sind sie in dieser Zeit freigestellt.

 


In der Aussprache bekam Prof. Dr. Reinhard Feldmeier von der Göttinger Theologischen Fakultät das Wort in eigener Sache. Er schilderte die Arbeit des Theologischen Stifts in Göttingen. Dort studieren derzeitig etwa 35 junge Menschen. Man handele basisdemokratisch, somit sei das Leben der Studenten im Stift ein strukturiertes Übungsfeld. Ab dem 2. Semester würde von jeder und jedem die Erfüllung so genannter Ministerarbeiten erwartet. Sehr intensives interkulturelles Lernen zeichne das Stift aus, weil zahlreiche Studenten aus Afrika, Südamerika und Asien, auch Russland stammen und auch sprachliche Unterstützung durch Betreuer erhalten, die die persönlichen Dinge regeln helfen. Durch die Stipendienvergabe konnte auch eine Reihe von Hochbegabten beheimatet werden.

Die finanziellen Möglichkeiten des Theologischen Stifts sind allerdings höchst begrenzt. Professor Feldmeier warb vor der Synode um stärkere finanzielle Zuwendungen durch die Landeskirche Hannovers.

Oberlandeskirchenrat Michael Wöller, Hannover, versicherte in einer Antwort des Landeskirchenamtes Professor Feldmeier, dass an einer Lösung der Finanzfragen des Theologischen Stiftes gearbeitet würden.

Die Synodale Ruth Scheffler-Hitzegrad aus Cadenberge vom Jugendausschuss ging auf die im Aktenstück 106 im Abschnitt VII vorgestellten Bildungslandschaften ein. Der Ausschuss nehme wahr, dass es sich nur um einen Flickenteppich der vorgestellten Konzepte handele. Konzeptuelle Arbeit und Vernetzung seien gerade im Hinblick auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eminent wichtig. Konzepte auf Vernetzung lägen aber nur für zwei Städte vor. Dieses aber solle auch im ländlichen Raum geschehen. Ihre Frage an die Synode war, ob dafür die Mittel bereit gestellt werden könnten?

LSA - Vorsitzender Jörn Surborg antwortete auf die Anregung der Synodalen Scheffler-Hitzegrad, im Augenblick gebe es Konzepte für Wolfsburg in einem hochdynamischen Umfeld und für den ländlichen Raum in Wittingen.

Der Synodale Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder stellt Antrag auf Forum Hochschule nach 2 Jahren zu evaluieren und die vorläufigen Ergebnisse dem Plenum zur 13. Tagung vorgelegt werden. Dieser Antrag wurde von der Synode angenommen.