Aussprache zum Tätigkeitsbericht des Diakonischen Werks Teil 1
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In der Aussprache zum Diakoniebericht standen Anfragen zur sogenannten Loyalitätsrichtlinie im Vordergrund. Sie regelt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diakonischen Einrichtungen Mitglieder einer Kirche sein müssen, die zur Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) gehört.
Christian Sundermann (Hannover) plädierte hier für eine Öffnung dieser Richtlinie gerade im ambulanten Pflegebereich und bei Kindertagesstätten. Hier würden immer mehr Menschen muslimischen Glaubens betreut. Es könne durchaus sinnvoll sei, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschäftigen, die aufgrund der eigenen Biographie eine besondere Nähe zu Menschen muslimischen Glaubens hätten.
Der geistliche Vizepräsident des Landeskirchenamtes, Arend de Vries, sprach sich dafür aus, sorgfältig zu überlegen, ob eine Öffnung der Loyalitätsregel Sinn machen könne, um die diakonische Arbeit langfristig zu sichern. Voraussetzung sei aber, dass nichtchristliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die christlich-diakonischen Richtlinien der unterschiedlichen Einrichtungen verpflichtet würden.
Landesbischof Ralf Meister setzte sich dafür ein, die Loyalitätsrichtlinie grundsätzlich beizubehalten, aber bei Bedarf Ausnahmeregelungen zuzulassen. Auch er sieht eine tiefergehende theologische Auseinandersetzung zu der Frage als sinnvoll an.
Christoph Künkel, Direktor des Diakonischen Werks der Landeskirche, zeigte sich bei einer Erwiderung jedoch sehr vorsichtig: Natürlich seien Ausnahmen möglich, aber es sei immer noch so, dass der überwältigende Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer christlichen Kirche angehöre. Es ergäbe sich daraus aktuell kein Handlungsbedarf in Richtung einer Öffnung der Richtlinie
Landesbischof Ralf Meister. Bild: Jens Schulze
Familienzentren hätten laut der Synodalen Gunda Marie Meyer (Eberhausen) positive Auswirkungen auf die Kirchengemeinden: Die Kirchen als Gebäude würden als Orte erlebt, die man gerne betritt, die Spendenbereitschaft steige und insgesamt eröffneten die Familienzentren eine größere Nähe zu den Kirchengemeinden. Wichtig wäre es aus ihrer Sicht, die Familienzentren vor allem dort zu fördern, wo sie wirklich erwünscht seien. Nur darauf zu achten, dass möglichst in jedem Kirchenkreis ein Familienbildungszentrum vorhanden sei, mache für sie weniger Sinn.
Die große Bedeutung der evangelischen Beratungsstellen hob Theda Kruse (Gartow) hervor. Sie plädierte dafür, in Zukunft darauf zu achten, dass die unterschiedlichen Anforderungen im städtischen und im ländlichen Bereich bei der Mittelvergabe berücksichtigt würden. Auch sei zu berücksichtigen, dass eine Trägerschaft durch das Diakonische Werk an manchen Orten richtig sein könne, an anderen Orten aber auch die Trägerschaft durch einen Kirchenkreis Vorteile bieten können. Hier sei Flexibilität bei weiteren Planungen notwendig.
Oberlandeskirchenrat Dr. Christoph Künkel unterstrich in seiner Erwiderung die große Bedeutung der Beratungsstellen. Sie leisteten eine langfristige seelsorgerliche Arbeit, die von Pastorinnen und Pastoren in den Kirchengemeinden so oft nicht geleistet werden könne.
Gunda-Marie Meyer (Adelebsen). Bild: Jens Schulze