Qualitätsentwicklung ein Erfolg
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Gerd Bohlen, Vorsitzender des Ausschusses für Theologie, Mission und Kirche zog eine positive Bilanz zum Abschluss des Projektes „Qualitätsentwicklung in Kirchengemeinden“. Die teilnehmenden zwölf Gemeinden hätten einen „deutlichen Gewinn“ durch diesen anderthalb Jahre dauernden Prozess gehabt. Der Dreischritt von Standortbestimmung, Analyse und Planungen für die Zukunft sei in den Pilotgemeinden als „hilfreich, unterstützend und umsetzbar“ erlebt worden.
„Qualitätsentwicklung führt dazu, dass sich die Gemeinden ihrer Ausrichtung und Ziele bewusster werden.“ Außerdem führe sie zu Klarheit und Transparenz. Sie sei darüber hinaus ein gutes Steuerungsinstrument für die Gemeindeleitung und fördere die Kommunikation in der Gemeinde.
Erfolgsfaktoren sind dem Bericht zufolge mindestens ein/e Beauftragte/r für Qualitätsentwicklung (QE) in der Gemeinde, ein ständiger Austausch des Kirchenvorstandes mit dem QE-Team sowie ein abgesteckter Zeitrahmen, da gerade die Anfangsphase mit einem nicht unerheblichen zeitlichen Aufwand verbunden ist.
"Die Auswertung ist äußerst positiv ausgefallen", sagte Bohlen. Im ersten Durchgang konnten von 24 interessierte Gemeinden nur 12 teilnehmen. Gemeint sei nicht Qualitätskontrolle oder -Management, sondern Qualitätsentwicklung. Ziel seien standardisierte Verfahrensabläufe, die - unabhängig von Personen - durchgeführt werden können.
Superintendent Gerd Bohlen aus Rhauderfehn. Bild: Jens Schulze
In der Debatte meinte der Synodale und frühere Kaufmann Eckart Richter (Osterholz-Scharmbeck), er habe gelernt, die ökonomische Brille abzusetzen. "Qualitätsentwicklung heißt nicht, aus der Kirche ein Profitunternehmen zumachen". Er beteiligte sich an einer Pilotgemeinde in seinem Kirchenkreis. Es gab Verbesserungen von Gemeindebrief, Schaukasten und Kirchgeldbrief. Die Qualitätsentwicklung statte Mitarbeiter mit wertfreien Instrumenten aus, so Richter.
Ihm fehlte die Vernetzung mit anderen Bereichen in der Regionalisierung und mit der Gemeindeberatung. "Den Grundsatz 'wer´s will, soll´s machen' halte ich nicht für glücklich." Er plädierte für eine flächendeckend Einführung.
Die Synodale Dr. Bettina Siegmund (Leer) wollte wissen, welche Arbeitsfelder einbezogen waren und wo das "Plus" der Qualitätsentwicklung (im Vergleich zu vorhandenen Angeboten) liege.
Der Vizepräsident des Landeskirchenamtes Arend de Vries, sagte, dass nicht nur die Projektstelle an dem Thema gearbeitet hat, sondern auch andere Arbeitsbereiche aus dem Haus kirchlicher Dienste. Insofern sei eine Vernetzung schon gelaufen. Bislang sei die Freiwilligkeit klar. Aber bei Visitationen könnten Gemeinden dieses passende Instrument - neben anderen - vorgeschlagen werden.
"Wir hoffen darauf, dass es bisschen ansteckende Wirkung hat". 2 Jahre für die Fortführung wäre zu kurz. Es ging um Arbeitsweisen und -abläufe, in jeder Gemeinde ging es zudem um das Thema "Ehrenamt".
Der Ausschussvorsitzende Bohlen dankte dem Synodalen Richter für die kritische Begleitung des Projektes, wodurch Fehler vermieden werden konnten. Eine verpflichtende, flächendeckende Einführung sei kontraproduktiv.
Die Landessynode hat beschlossen, die Fortführung des Projektes "Qualitätsentwicklung in Kirchengemeinden" für weitere 5 Jahre prüfen zu lassen.
Es soll in Zukunft das Prinzip der Freiwilligkeit bestehen bleiben.
In den nächsten fünf Jahren sollen drei weitere Durchgänge für jeweils 12 Gemeinde laufen mit jährlichen Kosten von 60.000 Euro. Die Prozesse sind laufend zu evaluieren.
Dr. Bettina Siegmund (Leer). Bild: Jens Schulze