Demografische Entwicklung erfordert kulturellen Wandel
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Mit Blick auf die demografische Entwicklung in Deutschland sprach Ralf Meister vor der Synode seiner Landeskirche von einer historischen Herausforderung. „Erstmals in Friedenszeiten wird die Bevölkerung schrumpfen“, so der Landesbischof der größten niedersächsischen Landeskirche. „Wir haben keine historischen Vergleiche, wir müssen gemeinsam den Weg suchen mit allen anderen Verbänden und gesellschaftlichen Gruppierungen und mit den politisch Verantwortlichen.“
Bis 2060 werde sich laut Studien in Niedersachsen die Bevölkerungszahl überdurchschnittlich um annähernd fünf Prozent verringern. „Wir stehen vor einem kulturellen Wandel.“ Kirche könne sich aktiv an der Gestaltung des demografischen Wandels beteiligen. „Wir sind nah bei den Menschen und kennen das Land in seinen regionalen Ausdifferenzierungen besser als viele andere Einrichtungen.“
Daher gelte es, Religion in diesen Prozessen als integrierenden gesellschaftlichen Faktor einzubringen und ihre identitätsstiftende Kraft zu entfalten. „Ein demografischer Entwurf muss zukünftig immer den Begriff der Religion und darin auch die Institution der Kirche mit ihren Möglichkeiten klar benennen“, denn Kirchen blieben die „mutigsten Hoffnungsträger für ein Land.“
Meister hatte mit anderen Vertretern der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen Anfang Juni an einer Begegnung mit der niedersächsischen Landesregierung zum Thema „Demografie“ teilgenommen.
Landesbischof Ralf Meister berichtet zur Tagung der Landessynode am 14.06.2012. Bild: Jens Schulze