Bericht des Landesbischofs
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In seinem Bericht vor der aktuell in Hannover tagenden Synode sprach sich Landesbischof Ralf Meister dafür aus, Kirche in der Fläche zu erhalten. Es werde aber an manchen Orten keine dauerhafte kirchliche Präsenz mehr geben können.
„Wir werden eine „Kirche bei Gelegenheit“ werden, die nicht fortdauernd jedem Gläubigen an der Seite sein wird und die doch an den entscheidenden Wegabschnitten präsent ist“, so Meister. Kirche müsse sich bei ihrem Nachdenken über zukünftige Strukturen an ihren nomadischen Ursprung erinnern. Das Christentum sei keine Orts- und keine Gebäudereligion. Der derzeitige Gebäudestand von 8.000 Immobilien sei nicht nötig, vermutlich würden einige hundert ausreichen. Aber für die Präsenz der Kirche in der Fläche und die Weitergabe ihres kulturellen Erbes an die nächste Generation gelte: „Nur wenn das Dorf in der Kirche bleibt, bleibt die Kirche auch im Dorf.“ Es bleibe aber die Spannung bestehen: Einerseits sei das Christentum eine Wanderreligion, andererseits definiere sich Kirche weitestgehend als ortstreu.
„Ich halte nicht viel von Leuchttürmen, besonders nicht mitten im Land“, bemerkte der leitende Theologe in Anspielung auf das EKD-Impulspapier „Kirche der Freiheit“, in dem die künftigen kirchlichen Strukturen für das Jahr 2030 in Form von „Leuchtfeuern“ skizziert wurden. Für ihn seien vielmehr die Klöster Orte, in den vielen Jahrhunderte lang der christliche Glaube weitergegeben worden sei. „Wir brauchen vielleicht auch neue Orte von Dauer und Prägnanz. Christliche Schulen gehören für mich dazu.“
Ralf Meister ist seit März 2011 Bischof der hannoverschen Landeskirche und hat in dieser Zeit zahlreiche Gemeinden und Kirchenkreise besucht. Er habe dabei „weite Räume der Frömmigkeit und der verschiedenen Glaubenssprachen“ kennengelernt, so Meister in seinem Bericht.
Landesbischof Ralf Meister berichtet zur Tagung der Landessynode am 14.06.2012. Bild: Jens Schulze
Abstimmung über den Antrag zur Zukunft der Konföderation. Bild: Jens Schulze