Zwischenbericht zum Prediger-Seminar Loccum
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„Was braucht die Landeskirche für die Ausbildung ihrer Vikarinnen und Vikare?“ Das ist nach den Worten von Dr. Rolf Krämer die zentrale Frage. Im mündlichen Zwischenbericht des Landeskirchenamtes zum Predigerseminar in Loccum gab der Juristische Vizepräsident den Stand der Überlegungen einer Arbeitsgruppe wieder, die sich seit Anfang dieses Jahres mit dem Thema beschäftigt. Ziel sei es, für die zuständigen Gremien bis zum Herbst 2012 eine Entscheidungsgrundlage zu erarbeiten.
Um hinreichende Ausbildungskapazitäten angesichts des zunehmenden Bedarfs an Pastorinnen und Pastoren zu schaffen, eine gemeinsame Präsenzbibliothek der Loccumer Bildungseinrichtungen zu verwirklichen und heutigen Standards etwa im Blick auf die Ausstattung von Wohnräumen zu genügen, sind nach Krämers Worten zusätzliche Flächen in einer Größenordnung von etwa 2100 Quadratmeter notwendig. Kleinere Nachbarkirchen hätten bereits Interesse an einer gemeinsamen Ausbildung des Pastorennachwuchses angemeldet.
Um mögliche Standorte für Baumaßnahmen zu benennen, habe die Arbeitsgruppe ein städtebauliches Entwicklungskonzept erstellen lassen, berichtete Krämer. Danach kämen entweder das Tagungsstätten-Ensemble - mit Evangelischer Akademie, Religionspädagogischem Institut und Pastoralkolleg –, das benachbarte Klostergelände oder eine Kombinationslösung in Frage. Welche dieser Alternativen zu bevorzugen ist, werde derzeit noch diskutiert.
Auch über die zu erwartenden Kosten ließe sich bislang nichts sagen. Mit Hilfe externer Fachleute zu ermittelnde Kostenschätzungen sollten bis zu den Haushaltsberatungen im Herbst 2012 vorliegen. Dann sei auch über die Standorte neuer Gebäude zu entscheiden, erläuterte Krämer den weiteren Fahrplan und fügte hinzu: „Das Konzept soll möglichst zügig umgesetzt werden, das wäre ein gutes Signal an unsere Vikarinnen und Vikare.“
Von den Überlegungen einer eigenen synodalen Arbeitsgruppe zum Predigerseminar Loccum berichtete der Vorsitzende des Landessynodalausschusses, Jörn Surborg. Der Arbeitsgruppe gehe es um ein zukunftsfähiges und wettbewerbsfähiges Konzept, das die anderen Loccumer Einrichtungen auf dem „Bildungscampus“ besser vernetzt. Zudem müssten die Kosten angesichts der Sparmaßnahmen in Gemeinden und Kirchenkreisen unterhalb eines zweistelligen Millionenbetrages bleiben, warnte Surborg vor einer „Loccumer Elb-Philharmonie“.
In die Richtung ging auch die Frage der Synodalen Christa Elsner-Solar (Hannover), die sich zum Beispiel nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Loccumer Heimvolkshochschule erkundigte. Bernd Ranke (Hardegsen) wollte wissen, ob sich die Landeskirchen, die das Predigerseminar in Zukunft mit nutzen wollten, auch an den Investitionskosten beteiligen würden. Eine Frage, die Krämer verneinte: Es sei eher an eine Mitfinanzierung über Abschreibungen gedacht.
Juristischer Vizepräsident Dr. Rolf Krämer Bild: Jens Schulze