„Lebenslust“ und „Gottvertrauen“
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Landesbischöfin Margot Käßmann bezweifelte in ihrem Bericht vor der Landessynode, dass sich mit politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen allein die Geburtenrate in Deutschland steigern lasse. Sie plädierte für ein Lebensgefühl, das auf „Lebenslust“ setze: „die Lust, mit anderen zu leben, das Leben schlicht weiter zu geben von Generation zu Generation“. Ein solches Lebensgefühl, so Käßmann, gründet im „Gottvertrauen“ und zeigt sich in christlichen Grundhaltungen wie „Mut zu verlässlicher Beziehung, Zukunftshoffnung und Weitergabe des Lebens.“ Auch Abtreibungen seien weniger durch gesetzliche Verbote zu verhindern als durch „die Wahrnehmung eines Kindes als Geschenk Gottes“. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die Erfolge des hannoverschen Netzwerks Miriam, das Schwangeren zur Seite steht.
Angesichts des alarmierenden Anstiegs von in Armut aufwachsender Kinder und dem Zusammenhang von Armut und mangelnder Bildung unterstrich die Landesbischöfin die Bedeutung der Bildung in den evangelischen Kindertagesstätten. Sie sei „der Schlüssel zur Überwindung der Armut“. Sehr hilfreich seien auch weitere kirchliche Projekte wie Tafeln, die Familienbildungsstätten, die Begleitung von Eltern-Kind-Gruppen durch die Evangelische Erwachsenenbildung, und die Projekte „Armut überwinden“ der Kirchenkreissozialarbeit.
Im Blick auf das schnelle Bevölkerungswachstum in anderen Teilen der Welt stellte Käßmann fest: „Zur evangelischen Position gehört das Thema Verantwortung in der Familienplanung.“ Sie forderte, dass „Frauen in aller Welt Zugang zu Verhütungsmitteln haben, dass AIDS-Prävention gestärkt wird. „Verantwortliche Sexualität“ bezeichnete sie als „zentrales Thema“.