Startseite Archiv Bericht vom 16. Juni 2006

„Bündnis für Erziehung“ sinnvoll und notwendig

Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de

Trotz anfänglicher Kritik hat sich Landesbischöfin Margot Käßmann für die Weiterführung des „Bündnisses für Erziehung“ ausgesprochen, das auf Initiative des Bundesfamilienministeriums im April gestartet wurde.

Dabei könne die evangelische Kirche als Bündnispartnerin selbstbewusst deutlich machen, welche Leistung sie in die Wertevermittlung einbringen könne.

Die Bischöfin machte deutlich, dass die Kirchen in Deutschland 72 Prozent der Kindertagesstätten, die sich in freier Trägerschaft befinden, betreiben. Täglich würden 1,2 Millionen Kinder eine kirchliche Einrichtung besuchen. Rund 60 Prozent der Bevölkerung gehörten einer christlichen Kirche an. Daher sei die Beteiligung der Kirchen an dem bildungspolitischen Bündnis angemessen. Zudem habe der Rat der EKD von Anfang an betont, dass die Kirchen nicht alleine zuständig seien für Werte und Werteerziehung.

Mittlerweile sei die Basis der beteiligten Institutionen maßgeblich erweitert und das Bündnis in „Initiative Verantwortung Erziehung“ umbenannt worden.

Weitere Schritte müssten folgen. Die Bischöfin mahnte „klare Konzepte, Steuerungsmechanismen und Projekte“ an, die über einen sich selbst steuernden Prozess hinausgingen. Konkrete Handlungsfelder sieht Käßmann im Bereich der Kindertageseinrichtungen, des Kindergottesdienstes, der Familienbildungsstätten und der Erwachsenenbildung. Es gebe bereits Überlegungen für eine übergreifende Fachtagung. „Gerade von den vorhandenen Stärken in Familien und Einrichtungen her sollen praxisverbessernde Initiativen realisiert werden.

Nach Ansicht der Bischöfin haben die Kirchen insbesondere drei Wertepfeiler in die Diskussion einzubringen. Dazu zähle sie die Gottes- und Nächstenliebe, die Zehn Gebote und das Gottvertrauen.

Das am 20. April des Jahres in Gang gesetzte Bündnis hatte einen bereits zweijährigen Vorlauf. Die Initiative dazu ging von der früheren Ministerin Renate Schmidt vom Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend (BMFSFJ) aus. Der Rat der EKD hatte frühzeitig betont, dass außer den Kirchen weitere Träger von Erziehungs- und Bildungseinrichtungen an dem Bündnis beteiligt werden sollten.