Bischofsbericht II
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Durch Gespräche an den Universitäten von Osnabrück und Münster habe er den Eindruck gewonnen, so Ralf Meister in seinem Bischofsbericht vor den hannoverschen Synodalen, dass sich hier ein „westlicher“ Islam entwickle.
Er sei überrascht gewesen, „von der offensiven, werbenden Bitte um einen theologischen Dialog.“ Dieses Gespräch sei dringlich, „weil das Thema der Begegnung Islam - Kirche oder grundsätzlicher Islam - säkulare Gesellschaft von Vorurteilen tief getränkt ist und zu Formen von Ausgrenzungen und Diskriminierungen führt, die wir gesellschaftlich, aber auch als Christen und Christinnen in unserem Land nicht befürworten können.“
Meister verwies darauf, dass der Aufbau eines islamischen Religionsunterrichtes in Deutschland Stellen für mindestens 2.200 Religionslehrer eröffne, auch für die weit über 1.000 Imame im Land biete sich ein weites Feld der Aus- und Fortbildung.
Bild: Jens Schulze
Trotz der friedliebenden Muslime in Deutschland spiele in der öffentlichen Wahrnehmung ihrer Religion der islamistische Terror die größte Rolle. Damit würden die deutschen Muslime „in eine Art sozialer Gefangenschaft getrieben“ von denjenigen, die den Islam für Terror und Gewalt missbrauchten.
„Wenn ich den Begriff „Islamische Glaubensgeschwister“ benutze, nur um darin eine Wertschätzung für eine andere monotheistische Religionsgemeinschaft auszudrücken, empfange ich 50 Hassmails“, führte der leitende Geistliche weiter aus. Vieles, was mit dem Islam zu tun habe, werde von einer großen Empörung begleitet. Im Vergleich zu vielen europäischen Nachbarländern sei die Stimmung in Deutschland gegenüber Muslimen doppelt so schlecht. Deshalb sei der Dialog mit dem Islam so wichtig.