Startseite Archiv Bericht vom 07. Mai 2015

Klimaschutz für die Landeskirche

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2007 hatte sich die 23. Landessynode bereits ausführlich mit dem Klimawandel beschäftigt. Vor allem die Frage der Gerechtigkeit gegen über den Menschen, die in besonderer Weise vom Klimawandel betroffen sind, stand dabei im Mittelpunkt der Debatte.

Das Landeskirchenamt hat mit finanzieller Unterstützung des Bundesumweltministeriums ein intergriertes Klimaschutzkonzept erstellt. Die seit 2012 arbeitende Arbeitsgruppe Klimaschutz legte Empfehlungen zur weiteren Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes vor.

Da sich nicht alle Treibhausgasemissionen vermeiden lassen, wird die Emission durch eine Zahlung an die Klimakollekte kompensiert. Die Treibhausemission aller Dienstfahrten, der Heizung, des Stromverbrauchs, des Papierverbrauchs und für alle Veranstaltungen des Landeskirchenamtes werden bereits kompensiert.

Ab der nächsten Tagung werden auch die Emissionen der Landessynode kompensiert. Die Klimakollekte, die u.a. von Brot für die Welt und der EKD gergründet wurde, finanziert Projekte in ärmeren Ländern, die zur CO2-Vermeidung im gleichen Umfang beitragen, wie sie bei demjenigen, der kompensiert, entstanden sind.

"Kompensation ist nur die zweitbeste Möglichkeit, Klimaschutz zu betreiben", so der Umweltreferent der Landeskirche Reinhard Benhöfer, "Wichtiger und besser ist es, Treibhausgase so weit wie möglich zu vermeiden." Daher sollen zukünftig alle klimaschutzrelvanten Daten möglichst dauerhaft, kontinuierlich und umfassend erfasst werdenfür alle kirchlichen Gebäude, für die Beschaffung, die Mobiltät und die Landnutzung.

Ziel ist es, bis 2030 die gebäudeeigenen CO2-Emissionen um 30% bezogen auf den Stand 2015 zu reduzieren. Zur Senkung der Mobiltätsemissionen wird ab 2016 jeder dienstliche Kilometer, der auf dem Fahrrad zurückgelegt wurde, mit 10 cent erstattet. Zusätzlich wird geprüft, ob eine Anschaffung von bis zu 1000 CO2-armen Dienstfahrzeugen für kirchlliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geprüft. ¨Da sind aber viele Hürden im Blick auf Wirtschaftlichkeit und Steuerrecht zu nehmen. Auch 150 Autos wären schon ein großer Erfolg¨, so Benhöfer. Zusätzlich soll die Blidungsarbeit intensiviert sowie der Verantwortungsbrereich der Kirchenkreisbauausschüsse erweitern werden. Sie sollen zukünftig auch die Aufgaben für Umweltfragen übernehmen.

Bei zukünftigen Beschlüssen wird es zu Interessenkonfliktenkommen", so Dr. Bettina Siegmund (Leer). "Gerade Fusionen von Kirchekreisen und Kirchenämtern führen zu verstärktem dienstlichem Verkehrsaufkommen. Wir werden die Spannung immer wieder diskutieren müssen.Auch ist Kirche kein Top-Down-Unternehmen, so dass es wichtig ist, alle Ebenen und beteiligte Menschen mitzunehmen."

"Lobenswert ist die detaillierte Ausarbeitung der Emissionen, die aus der landeskirchlichen Arbeit stammen, und deren Ausgleich, der sich vor allem an Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit orientiert. Die Frage nach der Gerechtigkeit zwischen aller Menschen wird sich aber nicht am CO2 entscheiden, sondern von einem grundsätzlichem Paradigmenwechsel in Wirtschaft und Gesellschaft abhängen. Dies allein in einem Klimaschutzkonzept zu formulieren, ist daher nicht ausreichend", mahnte der synodale Jugendvertreter Claas Goldenstein (Stade).

„CO2 Verminderung ist und bleibt eine Frage der Gerechtigkeit und vor allem der Generationengerechtigkeit,“ so Karl-Otto Scholz. „Was sollen wir in unserer Arbeit mit Kinder und Jugendlichen unserer nächsten Generation sagen, außer: wir haben uns angestrengt und haben alles versucht.“

"Was bedeutet das Papier in Blick auf die Verpachtung von Ländereien? Die Verpachtungspreise sind so hoch, dass ein deutlicher Verdrängungswettbewerb stattfindet. Soll dieser noch verschärft werden, weil man nur noch bestimmte Sorten anbauen darf?“ kritisierte Christine Lührs (Grafschaft Diepholz). Und wenn es um Heizkosten gehe, dann sei der Erhalt von großen Kirchen eigentlich kaum zu rechtfertigen.

Dr. Uwe Brinkmann (Osterode) hinterfragte, ob Denkmalschutz und Orgelschutz nicht im deutlichen Gegensatz zu den gesetzten Zielen des Klimaschutzkonzeptes stünden. Der Bauausschuss möge diese Fragen noch mal deutlicher bedenken.

Dr. Cornell Babendererde (Winsen) forderte die Betroffenen wie Landwirte und Forstleute an der Diskussion zu beteiligen. Es könne nicht sein, dass man auf Kosten anderer die Ziele umsetze.

„Klimaschutz rüttelt an den Grundfesten unserer Kultur, wenn wir es ernst meinen. Die Konsequenzen werden nicht konfliktfrei für alle Beteiligten sein. Dabei darf man die Arbeitsbereiche nicht gegeneinander ausspielen. Die Frage ist nicht Denkmalschutz oder Klimaschutz, Landwirtschaft oder Klimaschutz. Wir müssen Klimaschutz in allen Bereichen vernünftig realisieren,“ sagte der Umweltreferent der Landeskirche, Reinhard Benhöfer, in seinem Schlusswort.