Startseite Archiv Bericht vom 07. Mai 2009

Erster Tätigkeitsbericht des Diakonischen Werkes durch Direktor Künkel

Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de

„Aus der Subsidiarität ist der deutsche Sozialmarkt geworden“, beschrieb Dr. Christoph Künkel bei der Einbringung des Ersten Tätigkeitsberichtes des Diakonischen Werkes der Landeskirche (DW) einen Paradigmenwechsel.

Der Direktor des DW skizzierte am 8. Mai vor der Landessynode Veränderungen in der Sozialpolitik, die sich seit den 90er Jahren ereignet haben. Der Sozialmarkt sei zu einem Mittel zum Profit geworden. Für die betroffenen Menschen bedeute dies: aus dem Opfer ist der mündige Mensch geworden, der selbst darüber entscheidet, welche Sozialleistungen er bei welchem Anbieter einkauft.

Von der Kirche werde vor allem erwartet, sich um den „Bodensatz der Gesellschaft“ zu kümmern, „Lumpensammler des Sozialmarktes“ zu sein. Für viele Dienste in dem Bereich gebe es keine Leistungsentgelte. Diese Aufgabe passe zur Theologie des Kreuzes, so Künkel, der zugleich auch Oberlandeskirchenrat im Landeskirchenamt ist. „Aber möchte die Diakonie ausgeschlossen sein von der Teilhabe an der Gesellschaft wie viele der Menschen, um die sie sich kümmert“, fragte Künkel.

Der Direktor des Diakonischen Werkes beschrieb im Blick auf die Diakoniegeschichte so genannte Markenkerne, etwa in Bezug auf die Organisation, Mitarbeiterschaft, Auftrag und Finanzen. Die Mitverantwortung der Mitarbeitenden für das Unternehmen Diakonie sollte weiter entwickelt werden, forderte Künkel; die Dienstgemeinschaft sollte als Leitidee fungieren und Ehrenamtlichkeit als Merkmal dargestellt werden.

Im Blick auf die Tarifgestaltung fragte Künkel nach dem Spezifischen diakonischer Tarife. Anstelle zusätzlicher finanzieller Anreize könnten auch andere Kapitalien wie Familienfreundlichkeit für Mitarbeitende interessant sein.

Die Diakonie sollte noch mehr Mut entwickeln, ihre Arbeit darzustellen.

Einzelheiten zu Tätigkeitsfeldern des Diakonischen Werkes lagen den Synodalen im Aktenstück 42 vor. Insgesamt gehe es der Diakonie um Befähigung- und Teilhabegerechtigkeit, beschrieb Künkel die Querschnittsaufgabe.

Berichterstattung von der IV. Tagung der 24. Landessynode, 7. bis 9. Mai 2009
Verantwortlich: Informations- und Pressestelle mit Internetarbeit der Landeskirche
D7A_1024

Dr. Christoph Künkel, Direktor des Diakonischen Werkes der Landeskirche und Oberlandeskirchenrat im Landeskirchenamt